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Ein 36-jähriger Unternehmer aus Madrid ist am vergangenen Samstag während des Abendessens auf einer Terrasse eines Restaurants in San Josep (Ibiza) von zwei maskierten Unbekannten erschossen worden. Von den Tätern, die mit einem unweit geparkten Auto flüchteten, fehlte bis Redaktionsschluss am Donnerstagabend jede Spur.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen von einem Racheakt aus. Der Gebrauchtwagenhändler unterhielt demnach Kontakte zum Drogenmilieu. Die Justiz ermittelte gegen ihn wegen des Handels mit Haschisch, der Prozessbeginn stand unmittelbar bevor. Zudem fand die Polizei in einer Straßenkontrolle vor rund zwei Wochen auf Ibiza eine kleinere Menge Kokain in seinem Besitz.

Die Suche nach den Tätern – die Behörden gehen von bis zu vier Personen aus – verlief zunächst ohne Erfolg. Nach Polizeiangaben und Zeugenaussagen feuerten die beiden Mörder zwischen zehn und 15 Schüsse auf ihr Opfer ab.

Der Unternehmer befand sich in Begleitung eines Bekannten und dessen Freundin, die beide unverletzt blieben. Eine Rekonstruktion des Tathergangs ergab, dass die Täter ihren Seat Toledo vor der wenige Meter entfernten Ortskirche parkten und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegten. Zeugenaussagen zufolge sollen sie dabei, ehe sie sich die Masken überzogen, gut gelaunt „Nos vamos de fiesta” (etwa: Wir hauen auf den Putz) gerufen haben.

Bis Redaktionsschluss hielt sich die Polizei mit Informationen aus ermittlungstechnischen Gründen zurück. Es wird vermutet, dass die Täter die Insel inzwischen verlassen haben.