Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, sind am 1. Mai
Kampfflugzeuge der Nato aufgestiegen, um eine spanische
Air-Europa-Maschine abzufangen, die sich auf dem Weg von Bergen
nach Palma befand. Wie die spanische Tageszeitung „El País”
berichtete, wurde ein Terroranschlag auf den an diesem Tag in
Dublin abgehaltenen EU-Gipfel befürchtet. Dies bestätigte auch das
Bundesverteidigungsministerium in Berlin.
Die Piloten der Boeing 737 hätten während des Fluges nicht auf
Anfragen der Bodenkontrollen reagiert und damit den Alarm
ausgelöst. Zuvor sei die Maschine bereits beim Verlassen des
norwegischen Luftraums nicht ordnungsgemäß abgemeldet worden, was
den Verdacht der dänischen Luftkontrolle ausgelöst habe.
Die Dänen informierten daraufhin die deutschen Behörden, da sich
der Flieger bereits im deutschen Luftraum befunden habe. Außerdem
schalteten sie Eurocontrol ein. Unverzüglich stiegen zwei deutsche
Jagdflieger vom Typ F-4 und wenig später zwei von Holland
geschickte F-16 auf. Aber erst zwei weiteren französischen
Abfangjägern sei es gegen 14.30 Uhr gelungen, Kontakt mit den
Piloten aufzunehmen. Das Passagierflugzeug sei 15 Minuten lang von
den Kampfjets eskortiert worden. Erst als sich die Piloten
identifizierten und ihre detaillierte Flugroute mitteilten, sei
klar gewesen, dass es sich nicht um eine Flugzeugentführung mit dem
Ziel eines Terroranschlags gehandelt hat.
Der Alarm wurde abgebrochen und die Abfangjäger kehrten wieder
zu ihren Basen zurück. Die Air-Europa-Boeing setzte ihren Flug fort
und beförderte ihre 186 Passagiere und die sieben
Besatzungsmitglieder nach Palma.
Die niederländische Justiz hat zwischenzeitlich ein
Ermittlungsverfahren gegen die Fluggesellschaft eingeleitet.
Bei der Air-Europa-Zentrale in Palma nimmt man den Zwischenfall
gelassen und versteht die ganze Aufregung nicht. „Hätte der Flug an
einem anderen Tag stattgefunden, hätte man ihn wohl kaum beachtet”,
erklärte Air-Europa-Sprecher Gerardo Ariño. Die Piloten hätten sich
im Übrigen ordnungsgemäß verhalten und alle im internationalen
Luftverkehr bestehenden Vorschriften beachtet.
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