Das Gros der Touristenbüros steht unter der Ägide der jeweiligen
Gemeindeverwaltung, die restlichen verwaltet der mallorquinische
Inselrat. Rückschlüsse auf die Qualität der Beratung lasssen sich
daraus nicht ziehen. Die acht Testbesuche brachten überwiegend
Licht und wenig Schatten zutage. Positiv: Der Tester kam überall
problemlos mit Deutsch durch, und Infomaterial bekommt man in Hülle
und Fülle. Negativ: Die Mühe, nach persönlichen Vorlieben zu fragen
- etwa beim Thema Nachtleben - machte sich kein einziger
Angestellter. Die Antworten entsprangen ohne Ausnahme dem
Standardrepertoire, nur auf Nachfrage erfährt man, dass auch in
Palma Live-Jazz geboten wird. Unterm Strich muss man der
Aufklärungsarbeit in den Touristenbüros aber eine gute Note
erteilen, ein besonderes Lob für Aufmerksamkeit verdiente sich
Pollença.
Natürlich wird der neugierige Tourist in Zahlen festgehalten.
Rund 41.000 Urlauber erkundigten sich im ersten Quartal 2004 in den
drei vom Rathaus Palma (Casal Solleric, Plaza España und Playa de
Palma) unterhaltenen Anlaufstellen. Spanier und Deutsche liegen mit
etwa 16.000 Anfragen nahezu gleichauf, die Briten folgen mit rund
5.100 abgeschlagen auf dem dritten Rang. Was wollen die Urlauber in
Erfahrung bringen? Ist Palma das Ziel, fragen 63 Prozent nach einem
Stadtplan, 23 Prozent nach den öffentlichen Verkehrsmitteln und
neun Prozent nach Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Steht die
Insel in ihrer vollen Größe auf dem Programm, konzentriert sich das
Interesse der Urlauber auf die Fortbewegungsmöglichkeiten (34
Prozent) und Mallorca-Karten (17 Prozent). Ab kommenden Januar
werden der Stadtvewaltung zufolge die Öffnungszeiten der
Infostellen auf Sonn– und Feiertage ausgeweitet. In den
Kinderschuhen steckt noch die Anfang Juni gestartete Kooperation
mit Hoteliers. Nach dem Willen der Stadtverwaltung Palma sollen
diese ab nächstem Jahr an der Rezeption weite Teile der Aufgabe der
Touristenbüros übernehmen.
In der Gemeinde Calvià, mit ihren Touristenhochburgen Magaluf,
Peguera, Santa Ponça und Palmanova, sorgten im vergangenen Jahr zu
gleichen Teilen Deutsche (32 Prozent) und Briten (31 Prozent) für
Arbeit in den Touristenbüros. Die aufgeschlüsselten Zahlen spiegeln
die territorialen Verteilungskämpfe beider Länder wider: In Magaluf
stammten von insgesamt 41.741 Anfragen 18.929 von Briten, 963 von
Deutschen. Umgekehrtes Bild in Peguera – 46.705 deutsche Anfragen
gegenüber 3971 aus dem Königreich.
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