Das frühzeitige Ausscheiden der spanischen Nationalmannschaft
bei der EM hat möglicherweise dramatische Folgen für Real Mallorca.
Denn der bisherige Nationaltrainer Iñakie Sáez hat am Mittwoch dem
großen Druck nachgegeben und sein Amt zur Verfügung gestellt. Und
die Fußballexperten hierzulande sind sich einig: Erster Anwärter
ist Luis Aragonés, zurzeit Cheftrainer des Inselclubs.
Die lebende Legende – sein Spitzname ist „der Weise von
Hortaleza”, keiner hat mehr offizielle Begegnungen als Übungsleiter
auf der Bank absolviert, keiner mehr Liga-Spiele gewonnen – würde
wohl zusagen, wenn ihn der spanische Verband bitten würde. Das
jedenfalls sagte er in einem Radio-Interview, dass seine Antwort
wohl anders ausfallen würde als 1998, als er abgeleht hatte.
Mit Mallorca-Präsident Mateo Alemany hat er jedenfalls per
Handschlag vereinbart, dass ihm der Verein keine Steine in den Weg
legen würde, sollte er das Nationalteam übernehmen. Aragonés
schränkte jedoch ein, dass er noch keinen Anruf des Verbandes
erhalten habe. Das ist auch nicht vor Freitag zu erwarten; das
Präsidium wird um 12 Uhr tagen, um über die nächsten Schritte zu
beraten.
Immerhin würde Alemany dann gleich wissen, woran er ist, und
nicht erst in ein paar Wochen, wenn die Saison bereits angefangen
hat. Ein erster Blick auf den Trainermarkt ist nicht besonders
ermutigend, weil alle Kandidaten, die bislang mit Mallorca in
Verbindung gebracht worden waren, anderswo unter Vertrag sind.
Sicher bei Real Mallorca wird Patrick Müller spielen. Der
Schweizer Nationalverteidiger, bislang in Diensten von Olympique
Lyon, wird die kommenden drei Spielzeiten das rote Insel-Leibchen
tragen. Die offizielle Präsentation der ersten Neuverpflichtung von
Real Mallorca wird für diesen Freitag erwartet.
Müller hat nach Presseberichten aus seiner Heimat ein
lukrativeres Angebot des FC Basel ausgeschlagen, weil er weiter im
Ausland spielen will. Möglicherweise wird er das mit seinem
Jugendfreund Johann Vogel tun. Mallorca verhandelt mit dem
Mittelfeldspieler vom PSV Eindhoven, der im Nationalteam der
Eidgenossen für den Spielaufbau zuständig ist.
Noch vorher sollte die Verpflichtung von Salomon Olembé
abgeschlossen sein; Mallorca jedenfalls verhandelt intensiv mit
Olympique Marseille über die Ablöse des Linksverteidigers.
In diesem Sommer scheinen den Club keine Geldsorgen zu drücken.
Denn Alemany hat wiederholt betont, den begehrten Stürmerstar
Samuel Eto'o nicht unter 24 Millionen ziehen zu lassen.
Die Mannschaft der nächsten Saison dürfte also personell sehr
gut aussehen. Aber wer wird sie trainieren?
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