Er ist ungewöhnlich groß und flauschig, dennoch handfest-robust,
und seine floralen Muster erstrahlen im Licht in den freundlichsten
Farben. Mit einem Wort, es ist ein Prachtteppich von allerfeinster
persischer Knüpfkunst. Kein Wunder, denn der 3'40 x 6 Meter große
Raumschmuck, der derzeit in Palma zum Verkauf steht, wurde einst
für Irans deutschstämmige Kaiserin Soraya und ihre Familie
angefertigt, versichert der iranische Teppichhändler Ali
Farazandeh. Das kunstvolle Unikat befand sich im Besitz von Sorayas
Mutter und wurde nach ihrem Tod veräußert.
Der seit 48 Jahren in Deutschland lebende Teppichhändler
Farazandeh bereichert das Fünf-Sterne-Hotel Valparaíso Palace in
Palma derzeit um einen Hauch orientalischen Bazars. Rund 850 echte
Perserteppiche – zwölf Tonnen schwer und im Wert von mehreren
Milionen Euro – werden dort in der kommenden Woche zum Verkauf
angeboten. Bei Preisreduzierungen von bis zu 75 Prozent.
„Es geht darum, Umsatz zu machen, nicht Gewinn”, sagt
Farazandeh. Denn aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Deutschland,
seien viele Teppichhändler unter Druck geraten. Um die als
Sicherheit bei Banken hinterlegten Immobilen vor der
Zwangsversteigerung zu bewahren, werden die Teppiche per
Liquidationsverkäufe losgeschlagen. Farazandeh, der gute Kontakte
nach Spanien unterhält, hat die Verkäufe seit zwei Jahren in
Luxushotels an die Costa Blanca und Marbella verlagert. Mit Erfolg:
„Die Versteigerungen konnten verhindert werden. Und die Kunden
bekommen beste Qualität zum Schnäppchenpreis.”
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