Ein noch bunteres Treiben gibt es in den Straßen der Insel das
ganze Jahr nicht mehr. Am vergangenen Wochenende stand Mallorca
ganz im Zeichen des Karnevals. Vor allem die Balearenhauptstadt.
Tausende säumten die Straßen und verfolgten die vorbeiziehenden,
phantasievoll kostümierten Gruppen und Festkarossen.
Ganz so freizügig wie in Rio de Jainero wurde in Palma natürlich
nicht gefeiert. Daran änderten auch die südamerikanischen
Tänzerinnen einer Salsagruppe nichts, die ihre minirockbeschürzten
Hüften im Takt der heißen Rhythmen wippten. Strauße,
Schmetterlinge, Zombies, Teufelchen, ein Trupp Plastiksoldeten ...
Das Verkleidungsspektrum wurde ausschließlich von den individuellen
Schneiderkünsten begrenzt.
Aber nicht nur das freudige Spektakel stand im Mittelpunkt der
Umzüge. Es hagelte Kritik. In Palma nutzten viele Teilnehmer die
Faschingsparade, um ihren Unmut vor allem gegen den Bau der
geplanten Autobahnen zum Ausdruck zu bringen. Lautstark, mit
Transparenten bestückt oder als Zementsäcke verkleidet, defilierten
sie an den Stadtoberen und Mitgliedern der Insel- und
Balearenregierung vorbei.
Catalina Cirer, Palmas Bürgermeisterin, nahm die Proteste
gelassen. Die als Piratin verkleidete Kommunalpolitikerin zeigte
sich sturmerprobt.
Die grüne Plastikarmee verhielt sich politisch neutral und erhielt
die Prämie für das beste Kostüm.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.