Auch wenn Palmas Verkehrstadtrat Álvaro Gijón Verkehrsprobleme
in seinem Zuständigkeitbereich vehement dementiert (siehe Interview
Seite 3), Staus und Chaos beherrschen das Zentrum der
Balearenhauptstadt. Seit Montag ist die Zufahrtstraße zum Passeig
des Born vom Meer her gesperrt. In der Avenida Antoni Maura haben
die Arbeiten für eine Tiefgarage begonnen, die Platz für 836 Autos
bieten soll. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt zwei Jahre.
Am Montagvormittag stauten sich kilometerlang die Autos auf dem
Paseo Marítimo, da die Linksabbiegerspur Richtung Borne gesperrt
war. Wer aus Richtung Porto Pi in die Innenstadt wollte, bemerkte
in der Regel die Unmöglichkeit seines Vorhabens erst an der
Antoni-Maura-Kreuzung. Und dann gab es kein Zurück. Um zu wenden,
blieb nur die Möglichkeit, von ganz links außen sich nach ganz
rechts außen zu mogeln, um bei der alten Mole die Richtung zu
ändern, oder bis zu den Avenidas weiter stadtauswärts zu
fahren.
Die einzige mögliche Umleitung über die Avenida Argentina hoch
zur Avenida Rey Jaime III war schlecht ausgeschildert. Zunächst
wird dies die einzige Möglichkeit bleiben, mit einem motorisierten
Untersatz in das Herz der Altstadt vorzudringen.
Wie lange die Avenida Antoni Maura gesperrt bleiben wird, hängt
von dem Ergebnis des archäologischen Gutachtens ab, an dem derzeit
gearbeitet wird.
Wie der Leiter der Ausgrabungsarbeiten, Rafael Turatti, gegenüber
MM erklärte, werde in den kommenden sechs Monaten der
Untergrund nach historisch wertvollen Funden untersucht. Die
Avenida befinde sich über einem ehemals schiffbaren Wasserlauf und
man müsse ausschließen, das wertvolle Kulturgüter durch den Bau der
Tiefgarage vernichtet werden.
„Finden wir nichts, steht dem Bau der Tiefgarage aus unserer
Sicht nichts im Wege”, so Turatti. Sollten die Wissenschaftler auf
Historisches stoßen, liege es an den Behörden, die Funde zu
restaurieren oder, wie im vergangenen Jahr bei den Bauarbeiten
neben der Hauptpost, das Ganze wieder zuzuschütten.
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