Deutsche, die in diesen Tagen auf Mallorca Urlaub machen, können
sich so richtig freuen: Während auf der Insel frühlingshaftes
Wetter zum Strandspaziergang einlud, herrschte in Nordeuropa
Schmuddelwetter. Erst richtete Orkantief Gerda Schaden an, dann
sorgte Sturmtief Hanne für Überflutungen.
Die Temperaturanzeiger in Palma kletterten seit dem Wochenende
teilweise über die 20 Grad-Marke – Märzwetter im Januar.
Einheimische und Touristen nutzen die freien Sonnenstunden, um an
den Uferpromenaden entlang zu spazieren. Während die einen den
Frühlingsgefühlen noch nicht recht trauen wollten und die Jacke
anbehielten, flanierten andere mit freiem Oberkörper oder suchten
sich ein windgeschütztes Plätzchen für ein erstes Sonnenbad am
Strand. Auch wenn es nicht so scheint: Die Kraft der Strahlen ist
stark genug, um blasse Winterhaut zu verbrennen.
Am Sonntag und Montag war auf allen Baleareninseln ein relativ
seltenes Wetterphänomen zu beobachten: starke Nebelbänke, die
tagsüber stundenlang die Sicht trübten und den Flug-, Schiffs– und
Autoverkehr behinderten. Tausende Flugpassagiere mussten
Verspätungen von bis zu fünf Stunden hinnehmen. Betroffen waren vor
allem die Verbindungen zu den anderen Baleareninseln und zum
spanischen Festland. Am Sonntag musste auch eine aus Düsseldorf
kommende Maschine von Air Europa nach Menorca umgeleitet werden.
Stunden zuvor war der Nebel in Ibiza besonders stark gewesen, so
dass ein LTU-Flugzeug, das von Düsseldorf nach Ibiza fliegen
sollte, in Palma landete.
Die Handelsverbände der Balearen kritisierten, dass die
Umleitungen und Verspätungen zu verhindern gewesen wären: Denn ein
über eine Million Euro teures Nebel-Leitsystem, mit dessen Hilfe
die Flugzeuge auch ohne Sicht starten und landen können, wurde zwar
Anfang 2002 gekauft, aber noch nicht installiert. Spätestens Ende
des Jahres soll es funktionieren. Nebelhörner der großen Schiffe
dröhnten am Sonntag und Montag über die Bucht von Palma. Der Hafen
wurde für etwa eine Stunde geschlossen.
Die Aussichten bleiben für Mallorca vergleichsweise rosig: Es
soll zwar etwas kühler werden, aber trocken bleiben. In Deutschland
erwarten die Meteorologen weitere Niederschläge und sogar einen
erneuten Wintereinbruch.
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