Der mallorquinische Inselrat hat am vergangenen Freitag wie
angekündigt das seit Oktober 2000 bestehende Bau-Moratorium
aufgehoben. Dieser Schritt gibt der Wirtschaft neue Impulse und
gewährleistet Rechtssicherheit, sagte die Inselratspräsidentin
Maria Antònia Munar (UM). „Wir fangen das Jahr mit Gelassenheit in
Sachen Raumordnung an.” Die Aufhebung des Moratoriums ermögliche
ein nachhaltiges Wachstum, das mit dem Umwelt– und
Landschaftsschutz vereinbar sei, so Munar.
Unterdessen erklärten Vertreter des Bausektors, die Aufhebung
des Baustopps werde die Immobilienpreise nicht sinken lassen. Für
das laufende Jahr erwarteten sie eine Verteuerung des Wohnraums um
10 bis 15 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr seien die Preise für
Neubauten um 14, für Gebrauchtwohnungen sogar um 24 Prozent
gestiegen.
Neue Bauvorhaben werden künftig durch den Territorialplan (PTM)
geregelt, der nach wie vor Beschränkungen etwa beim Errichten von
Einfamilienhäusern in ländlichen Gebieten vorsieht. Der inselweite
Raumordnungsplan war am 1. Dezember 2003 im Inselrat mit den
Stimmen der UM und PP verabschiedet worden.
Aufgrund der Vorgaben des Territorialplans dürfen die Rathäuser
keine Baugenehmigungen erteilen, die den Vorschriften zur
Raumordnung entgegenstehen. Wer auf landwirtschaftlichem Grund
(suelo rústico) bauen möchte, muss ein mindestens 14.000
Quadratmeter großes Grundstück besitzen. Liegt der Besitz in einem
Wald oder landschaftlichem Schutzgebiet, muss das Grundstück
mindestens 50.000 Quadratmeter groß sein.
Ungeachtet der Aufhebung des Moratoriums darf in bestimmten
Gebieten auch weiterhin nicht gebaut werden. Dieser Entscheidung
fallen fünf projektierte Siedlungen zum Opfer, die einst in Sant
Elm, Port des Canonge, Cala Tuent, Colònia de Sant Pere und Bens
d'Avall vorgesehen waren. Weiter zielt der Raumordnungsplan darauf
ab, dicht bebaute Küstenzonen in touristischen Gebieten wie etwa
Arenal zu entkernen.
Neu ist, dass mit der Aufhebung des Moratoriums in urbanen
Zentren wieder Mehrfamilienhäuser genehmigt werden dürfen, wenn sie
die städtischen Auflagen erfüllen.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.