Das neue Jahr beginnt in Sachen Baupolitik mit wichtigen
Neuerungen. Am kommenden Mittwoch hebt der Inselrat, dominiert von
der Unió Mallorquina und dessen Präsidentin Maria Antònia Munar,
die seit rund drei Jahren geltenden Baustopps auf. Quasi zeitgleich
tritt ein neuer Territorialplan in Kraft, der das Gesetzesvakuum
bis zur endgültigen Verabschiedung des Raumordnungsplans für die
Insel schließen soll.
Das Ende der Moratorien, die der vormalige Fortschrittspakt
gegen den Willen der Baubranche durchsetzte, gilt seit langem als
beschlossene Sache. Linksparteien und Umweltschützer kritisieren
das vorübergehende Nachfolgemodell Territorialplan als weit weniger
restriktiv.
In die Zeiten des wilden Bauens dürfte Mallorca trotzdem nicht
zurückfallen. So verhindere der Territorialplan beispielsweise den
Bau von etwa 45.000 Einfamilienhäusern auf ländlichen Grundstücken
(suelo rústico), so der Baudezernent im Inselrat, Bartomeu Vicens.
Weiter rechnete Vicens kürzlich vor, dass der Anteil nicht
bebaubaren Bodens von 31 auf 42 Prozent steigen werde. Damit würde
dem Bau von weiteren 12.000 Wohneinheiten ein rechtlicher Riegel
vorgeschoben werden.
Das Inkrafttreten des Territorialplans bedeutet das Aus für fünf
geplante Urbanisationen auf Mallorca – Port des Canonge in
Banyalbufar, Cala Tuent in Escorca, Sant Elm in Andratx, Colònia de
Sant Pere in Artà und Bens de'Avall in Sóller.
Der in diesen Tagen in Kraft tretende Territorialplan ist nur
eine Übergangslösung. Das endgültige Regelwerk, der
Raumordnungsplan für Mallorca, muss vom Inselrat noch verabschiedet
werden.
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