Bei einem spektakulären Familiendrama in Son Servera im
Inselosten hat ein 30 Jahre alter Mann am Dienstag seine schlafende
Frau – und Mutter seines fünfjährigen Sohnes – mit einem Kissen
erstickt. Die 30-Jährige hatte sich von dem Mann trennen
wollen.
Das Gewaltverbrechen hat in der kleinen Kommune im Inselosten
Entsetzen und Trauer ausgelöst. An einer eigens einberufenen
Sondersitzung des Gemeinderates noch am Abend des Tattages nahm
auch die balearische Vize-Präsidentin Rosa Estaràs teil. Am
Mittwoch wurde in Ministerien sowie in vielen Rathäusern der Insel
eine Schweigeminute abgehalten.
Der aus der Extremadura stammende Ehemann hatte sich nach
Angaben der Polizei vermutlich gegen 5.45 Uhr in das Zimmer seiner
getrennt schlafenden Frau begeben und ihr dort so lange ein Kissen
auf das Gesicht gedrückt, bis sie erstickte. Die Frau habe sich
offenbar kaum gewehrt. Das Kind schlief zu der Zeit in einem
anderen Zimmer der Wohnung.
Nach der Tat habe der Mann, völlig außer sich, seinen Vater
angerufen. Der Vater wies den Sohn an, sich der Polizei zu stellen,
was er daraufhin tat.
Der Bruder der Getöteten, der in demselben Haus lebt und als
Hilfspolizist in Son Servera arbeitet, versuchte vergeblich, die
Schwester wieder zu beleben. Gegenüber der Polizei in Manacor
gestand der Mann die Tat. Später führte er jedoch aus, sich an
nichts erinnern zu können.
Das Paar hatte vor acht Jahren geheiratet. Der Extremeño
arbeitete auf dem Bau, die Frau, deren Eltern aus Granada stammten,
war als Kellnerin in einem Hotel in Cala d'Or tätig. Die
Familienangehörigen und Nachbarn waren von dem Ereignis zutiefst
geschockt. Der Ehemann galt als friedlicher, in sich gekehrter
Mensch. Gewalttätigkeiten trugen sich in der Ehe angeblich nicht
zu. Es seien auch nur wenige gewesen, die wussten, dass die Frau
sich von dem Mann trennen wollte.
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