Mit Sturm und Wolkenbrüchen hat sich der Oktober auf Mallorca
verabschiedet. Windböen bis zu 100 Stundenkilometern fegten am
vergangenen Freitag über die Insel hinweg und verursachten
erheblichen Sachschaden. Heftiger Regen und hoher Wellengang
setzten zahlreiche Straßen und Häuser vor allem in Palma unter
Wasser. Vier Menschen wurden durch das Unwetter verletzt. Der Sturm
gilt als einer der schwersten der vergangenen zehn Jahre.
Gegen 14 Uhr hatte das Unwetter seinen Höhepunkt erreicht.
Mehrere Meter hohe Wellen schwappten über die Ufer der Insel und
verwüsteten Strände und Promenaden. Vor allem in Palma, Calvià und
Andratx.
Mallorcas Häfen wurden mehrere Stunden geschlossen. Es kam zu
erheblichen Behinderungen im Fährverkehr. Ein Palma anlaufendes
Kreuzfahrschiff musste nach Barcelona umgeleitet werden. Trotz
Sturms wurde der Flugbetrieb in Son Sant Joan aufrecht erhalten.
Allerdings mit zum Teil erheblichen Verspätungen. In Llucmajor
brach die Stromversorgung zusammen. 1100 Einwohner waren von dem
Ausfall betroffen.
Die Landstraße C-713, die Inca mit Alcúdia verbindet, war
aufgrund eines umgestürzten Baumes stundenlang gesperrt. Es kam zu
kilometerlangen Staus. Der Hafen von Portitxol wurde völlig
überschwemmt, Betonstege zerstört. Im benachbarten El Molinar bot
die deichartige Uferpromenade keinen Schutz. Zahlreiche Straßen
standen unter Wasser. Auch in Cala Estancia und Peguera drang das
Meer bis in die Strandbars vor. An nahezu allen Küstenabschnitten
wurden zahlreiche Boote auf die Ufer geworfen.
In der Notrufzentrale in Palma stand das Telefon nicht still.
Hunderte Anrufer orderten über die 112-Nummer Hilfe. Die
Rettungsmannschaften waren pausenlos im Einsatz. Straßen wurden
geräumt, baufällige Gebäude gesperrt, Wasser abgepumpt. Palmas
Schüler durften aus Sicherheitsgründen während des Unwetters die
Schulhöfe nicht betreten.
Auch für den vergangenen Samstag wurde Sturmwarnung ausgegeben.
Allerdings erwiesen sich die Böen als weniger heftig. Ihre
Spitzengeschwindigkeiten lagen bei 65 Stundenkilometern.
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