Da Luxus alleine nicht ausreicht, um glücklich und zufrieden zu
machen, müssen sich die Veranstalter wie Hapag Lloyd Kreuzfahrten
immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um ihre Passagiere bei
Laune zu halten. Für den mehrtägigen Aufenthalt der „MS Europa” auf
Mallorca bekamen sie zur Abwechslung Luxus geboten: Die Gäste
konnten Testfahrten mit dem Porsche Cayenne mit Weinprobe und einer
kulinarischen Entdeckungsreise durch Feinschmeckerlokale auf der
Insel kombinieren. Krönender Abschluss: ein Fest mit Shuttleservice
zwischen dem Schiff und dem Zwei-Sterne-Restaurant „Tristán”, zu
dem rund 150 Gäste von der Insel geladen wurden.
„Die Idee war, Partner zusammenzuführen, deren Stammkunden
kompatibel sind und sich gegenseitig zu befruchten”, sagt Sebastian
Ahrens, Sprecher der Geschäftsleitung von Hapag Lloyd Kreuzfahrten.
Das Angebot sei bei den Gästen „super angekommen”. Nicht so super
angekommen ist bei einigen allerdings der Galaabend, bei dem sie
Gelegenheit hatten, im „Tristán” zu essen. Anstelle des erwarteten
Menüs fanden sie dort Stehtische mit Hockern und „Fingerfood” vor.
Entrüstet drehten sich etliche ältere Gäste auf den Hacken wieder
um und fuhren mit dem Shuttle-Service zurück aufs Schiff, wo sie
ihrem Ärger Luft machten.
Die Leitung des „Tristan” fürchtet nun, das Image des Lokals
könnte Schaden genommen haben – und womöglich sogar das der ganzen
Insel. „Natürlich hätten wir auch ein Menü bieten können. Es war
nicht unsere Entscheidung, hier ein Konzept zu realisieren, das die
Erwartungen der Gäste nicht erfüllt hat”, so Claudio Marini. Ein
Trost: Die Amuse Gueules aus Gerhard Schwaigers Küche fanden an
diesem Abend doch noch ihre Fans. Nachdem die „MS Europa” nach
einem Feuerwerk um Mitternacht den Anker gelichtet hatte, feierten
die Inselresidenten mit Musik und bester Stimmung bis in die Nacht
im „Tristán” weiter.
Hapag Lloyd sieht „keinen Grund, dass das Tristán solche
Befürchtungen haben müsste”, so Ahrens. Unter „Gala” verstünden die
Passagiere offenbar ein Format, wie es üblicherweise an Bord
angeboten wird. Künftig werde man mit Formulierungen vorsichtiger
sein. Trotz der kleinen Panne zog er insgesamt eine positive
Bilanz: Ähnliche Aktionen sollen wiederholt werden.
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