Vor kurzem verbrachte ich ein Wochenende im Hotel Valparaiso
Palace in Palma. Zum Abendessen empfahl uns der Weinkellner einen
96er Coma d'en Pou von Bàrbara Forés, ein unglaublich guter, reifer
Rotwein zu einem unglaublich guten Preis. Leider ist dieser
Jahrgang schon lange nicht mehr im Handel erhältlich. Sie können
jedoch die sehr guten späteren Jahrgänge, wie zum Beispiel den 98er
oder den aktuellen 2000er, erstehen, die sich alle preislich so um
die 20 Euro bewegen. Sowohl von Jose Penin als auch von Andres
Proensa wurde der Coma d'en Pou von Bàrbara Forés stets unisono
sehr hoch bewertet.
Zu recht, wie ich finde. Es war im Jahre 1994, als zwei Pioniere
in Sachen Wein die alte Bodega aus dem 19. Jahrhundert
modernisierten und ihr den Namen Celler Bàrbara Forés gaben. Man
begann zunächst mit Weiß– und Roséweinen. Ab 1996 erblickte der
erste Rotwein das Licht der Welt und wurde auf der Stelle ein
großer Erfolg. Allerdings war dies auch der professionellen
Unterstützung eines hochkarätigen Önologen aus dem Priorat zu
verdanken. Kein Geringerer als José Luis Perez, Schöpfer des
grandiosen Clos Martinet, stand mit Rat und Tat zur Seite. Der
Celler Bàrbara Forés ist heute eine kleine, exklusive
Familienbodega mit einem Gesamtvolumen von rund 50.000 Flaschen,
und ihr Coma d'en Pou das Sahnestück derselben. Die stets gleich
bleibende Coupage von Garnacha, Syrah, Cabernet und Merlot hat sich
über die Jahre bewährt.
Der Wein wurde während 18 Monaten im Eichenfass belassen, was
ihm die Vanillenote verleiht. Tiefgründig und komplex ist der erste
Eindruck in der Nase, der Duft dunkler Beeren geht einher mit
mineralischem. Breit und fleischig zeigt er sich im Geschmack und
samtig und lang anhaltend im Abgang. Das Bouquet ist rund,
vielschichtig und harmonisch zugleich.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung
Casa del Vino
Manacor.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.