Die Strände der Insel waren eines der großen Themen dieses
Mallorca-Sommers. Allerdings nicht so, wie wir uns das wünschten.
Der Müll an den Playas und den ufernahen Gewässern bestimmte die
Diskussion - und die Schlagzeilen.
Auch wenn die negativen Meldungen von einigen als
geschäftsschädigend eingestuft werden mögen, sie waren notwendig.
Denn jetzt wird das seit Jahren existierende Problem endlich ernst
genommen. So ernst, dass es die jüngste Tagung von
Ministerpräsident Matas und Inselratspräsidentin Munar dominierte.
Völlig zu recht, denn saubere Strände und ein sauberes Meer sind
fundamental für den Erfolg der Urlaubsdestination Mallorca.
Durchaus hilfreich in diesem Zusammenhang der Hinweis der
Ozeanografen, wonach der Dreck hausgemacht sei. Allzu verlockend
schien es, den schwarzen Peter weiterzureichen – aufs Festland,
nach Afrika, an die internationale Seeschifffahrt. Jetzt ist es an
der Zeit, sich Gedanken zu machen, wie die eigenen Versäumnisse
wettgemacht werden können. Denn dieses Übel muss an der Wurzel
angepackt werden; das Aussenden von Reinigungsschiffen ist zwar
eine löbliche Erste Hilfe, aber im Grunde doch nichts anderes als
ein Herumdoktern an Symptomen.
Schuldzuweisungen an einzelne Gruppen sind wenig dienlich.
Natürlich belasten Zigtausende von Freizeitskippern das Meer um die
Balearen, aber allein verantwortlich sind sie nicht. Mit dem
Austeilen von Plastiktüten an Bootsbesatzungen ist es also nicht
getan. Die Umwelterziehung muss endlich vorangetrieben werden,
verbunden mit wirksamen Maßnahmen zur Müllvermeidung – denken wir
nur an die Plastiktüten-Orgie in den Geschäften! – und drakonischen
Strafen für Umweltsünder. Wenn dieses Umdenken nicht gelingt, wird
auch der saubere Strand eine Wunschvorstellung bleiben. Denn wohin
man den Abfall auch wirft, auf einer Insel landet er letztlich im
Meer.
Parallel dazu dürfen ruhig Anstrengungen unternommen werden,
auch die Seeschifffahrt zur Verantwortung zu ziehen; rechtlich ein
schwieriges Unterfangen. Umso wichtiger deshalb das Kehren vor der
eigenen Haustür.
Und, bitte: Das Thema nicht mit dem Ende der Badesaison
vergessen! Der nächste Sommer kommt bestimmt – und die
Winterurlauber haben es auch verdient, auf sauberen Stränden zu
flanieren.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.