Mit einem feierlichen Abschiedsessen im gotischen Salon des
Almudaina-Palastes setzte die Königsfamilie am Mittwoch den
offiziellen Schlusspunkt unter ihren diesjährigen Sommerurlaub. Wie
es dem Protokoll gebührt, waren die wichtigsten Würdenträger der
Insel erschienen, darunter Ministerpräsident Jaume Matas,
Inselratspräsidentin María Antònia Munar, Palmas Bürgermeisterin
Catalina Cirer oder der Delegierte der Madrider Zentralregierung in
Palma Miquel Ramis. Von der Königsfamilie waren neben Juan Carlos
und Sofía die Töchter Cristina und Elena sowie deren Ehemänner
Iñaki Urdangarín und Jaime de Marichalar dabei. Einzig Kronprinz
Felipe fehlte.
Auch in diesem Urlaub gab sich die Familie bei einigen
öffentlichen Auftritten so normal und natürlich, wie man die
Monarchen in Spanien kennt und liebt. Man konnte fast jeden Tag
aktuelle Fotos in den hiesigen Tageszeitungen sehen. Die Familie
hatte keine Langeweile.
Vor allem ein Auftritt der Königin mit ihren Töchtern,
Schwiegersöhnen und fast allen Enkeln (nur der erst 16 Monate alte
Miguel von Cristina und Iñaki fehlte) auf der Insel Cabrera war so
richtig was fürs Herz. Und für die Regenbogenpresse. Zusammen mit
Ministerpräsident Matas setzte Sofía zwei Schildkröten im Meer aus,
die in den vergangenen Monaten in der Aufzuchtstation des
Marinelands aufgepäppelt worden waren. Vor allem die Königsenkel
Felipe Juan Froilán, Victoria Federica, Juan Valentín und Pablo
Nicolás hatten an der Aktion einen Riesenspaß und fragten den
Tier-Experten Löcher in den Bauch.
Königs hatten fast jeden Tag etwas vor. So schaute man sich von
der Giralda aus die Oldtimer-Regatta Conde de Barcelona (S. 25) an.
Die Giralda ist das ehemalige Schiff des Vaters von Juan Carlos,
dem Namensgeber der Regatta.
Am Sonntagabend ging der König zum Kicken. Er erlebte das
Supercup-Spiel zwischen Mallorca und Madrid live – immerhin
fighteten zwei königliche Mannschaften um den Sieg.
Auch offizielle Termine musste der König wahrnehmen. So empfing
er zum Beispiel den neu gewählten Stadtrat von Palma und die neue
Balearen-Regierung. Auch der amtierende spanische Ministerpräsident
José María Aznar bekam einen Termin. Er kam mit seiner Frau Ana
Botella. Die beiden hatten es nicht weit, schließlich urlaubten sie
auf der Nachbarinsel Menorca. Für Aznar war es die definitiv letzte
Urlaubsaudienz als Ministerpräsident. Anfang des Jahres wird in
Spanien neu gewählt, er wird nicht mehr antreten. Kommentare über
sein Gespräch mit dem König wollte der scheidende Regierungschef
gegenüber der Presse nicht abgeben. Nur soviel: „Ich bin erfreut
und fühle mich sehr geehrt – wie immer.”
Ähnlich dürften viele denken, die die Gelegenheit hatten, dem
König die Hand zu schütteln und ein paar Worte mit ihm oder der
Familie zu wechseln. Und das waren wieder viele, auch ganz normale
Bürger. Auf Augenhöhe mit den Königs – auch etwas, was man auf
Mallorca viel eher erlebt als anderswo.
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