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Das neu konstituierte Stadtparlament von Calvià hat sich am vorvergangenen Donnerstag zu seiner ersten außerordentlichen Plenarsitzung in dieser Legislaturperiode eingefunden. Unter der Führung des frisch gewählten Bürgermeisters Carlos Delgado (PP) wurden bereits die ersten Entscheidungen getroffen. So wird aus Kostenengründen die Zahl der hochrangigen Verwaltungsposten von bisher 20 auf zwölf reduziert. Sie werden je zur Hälfte aus Mitgliedern der Unió Mallorquina (UM) und der Partido Popular besetzt. Wer die mit Bruttojahresgehältern zwischen 45.000 und 62.000 Euro dotierten Stellen besetzten wird, steht noch nicht fest.

Dafür wurden insgesamt sechs Stellvertreter des Bürgermeisters ernannt: Isidre Cañellas (UM), Stadtrat für Wirtschaft, Handel, Finanzen und Jugend; José Manuel Ruiz (PP), Allgemeine Angelegenheiten; Joan Thomàs (UM), Straßen, Bau, Neue Technologien; Rafael Garau (PP), Wohnen; Teresa Martorell (PP), Soziales; Alberto León, Städtebau und Umwelt.

Das Wahlversprechen der PP, die gebührenpflichtigen Parkplätze in den blauen Zonen (ORA) in kostenlose umzuwandeln, gestaltet sich für Bürgermeister Delgado schwierig einzulösen. Zum einen ist für dieses Problem im Ort die UM zuständig, die generell die Beibehaltung der blauen Zonen befürwortet, zum anderen fordert die mit der Überwachung der Parkzonen beauftragte Privatfirma im Falle einer Annullierung ihres Vertrages einen Schadenersatz in Höhe von drei Millionen Euro. Wie Delgado erklärte, bestehe noch viel Verhandlungsbedarf. „Es kann nicht angehen”, so der Alkalde, „dass weiterhin die Geldbörsen der Einwohner ausgequetscht werden.”

Auch in Sachen Städtebau ist laut Delgado noch viel zu klären. Dieses Gemeinderessort, so sagte der neue Bürgermeister in einem Interview mit der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”, bedürfe am meisten einer neuen Definition. „Wir müssen jetzt die Weichen für die Zukunft stellen.”

Neue, groß angelegte Siedlungskomplexe schloss Delgado allerdings aus. Statt Urbanisationen für 5000 oder 10.000 Zugereiste zu bauen, müssten erst einmal die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung befriedigt werden. Bevor Leute von auswärts in der Gemeinde angesiedelt würden, so der Bürgermeister, müssten öffentlich subventionierte Sozialwohnungen gebaut werden, um zu verhindern, dass die jungen Calvianer abwandern.