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Fällt beim Thema Rioja der Name Miguel Angel de Gregorio, spürt man Respekt und eine gewisse Ehrfurcht. Bei Miguel Angel handelt es sich um einen Pionier des modernen Riojaweins. Seine Bodega ist bekannt unter dem Namen Finca Allende und ein wahrer Zaubertrog extravaganter Weine. Hier brodelt es nur so vor Kreativität. Liebhabern sind Namen wie Allende, Aurus oder Calvario geläufig.

Die Finca Allende befindet sich im Herzen der Rioja Alta, in Briones. Umgeben von einer sanften, hügeligen Landschaft, wird hier zwar mehrheitlich Tempranillo angebaut, aber man verfügt auch über eine kleine, aber feine Anzahl an Rebstöcken der weißen Trauben Malvasia und Viura, allesamt bereits im fortgeschrittenen Alter.

Die Viura, auch bekannt unter dem Namen Macabeu, zählt zu den am weitest verbreiteten weißen Sorten im Norden Spaniens. Ihre Herkunft ist nicht ganz klar. Es wird vermutet, dass sie ursprünglich aus Kleinasien stammt. In der Rioja ergibt diese Traube meist Weißweine mit ausgeprägter Säure und einem markanten Blütenduft.

Speziell die in der Rioja Alta angebaute Viura lässt zusätzlich eine Kräuterkomponente erkennen. Die Malvasia, eine der ältesten ebenfalls aus Kleinasien stammenden Reben, wird auch dazu benutzt, mit ihrem kraftvollen Ausdruck leichteren Weinen den Rücken zu stärken, speziell den im Eichenfass gereiften.

Exakt dieser Mischung bediente sich Miguel Angel bei seinem Allende Blanco 2001, der gerade im Handel erschienen ist. Er beließ ihn 12 Monate in französischer Eiche, das Ergebnis ist ein äußerst interessanter Weißwein der mittleren Preiskategorie (etwa 13 Euro).

Goldgelb dominiert im Glas, intensives Aroma von Blütenduft, reife Frucht und feine Räuchertöne für die Nase, präsentiert sich der Allende Blanco im Gaumen geschmeidig und harmonisch mit seinem feinen Parfum. Bei Gefallen schnell zugreifen, es existieren von diesem Jahrgang nur knapp 4000 Flaschen.

Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa del Vino in Mancaor