Er ist strohgelb, trocken, leicht und schmeckt nach
Trockenfrüchten. Selbst mit geschlossenen Augen würde man erkennen,
dass es sich um einen sogenannten „Fino” oder einen „Manzanilla”
handelt. Beide werden aus derselben Rebsorte, der Palomino–Traube
erarbeitet, jedoch in unterschiedlichen Regionen angebaut.
Während der Manzanilla aus der Umgebung von Sanlucar de
Barrameda stammt, kommt der Fino aus der Gegend von Jerez.
Geschmacklich sind sie sich, bis auf eine Kleinigkeit, sehr
ähnlich. Der Manzanilla hat durch seine unmittelbare Nähe zum Meer
einen leicht salzigen Nachgeschmack.
Der Fino Jarana der Bodega Lustau in Jerez, den wir diese Woche
vorstellen wollen, reift, wie alle heutigen Sherrys, mehr als drei
Jahre in Eichenfässern. Er wurde nach dem „Solera– System”
hergestellt. Dabei stapelt man eine Anzahl von Botes (große
Eichenfässer) übereinander. Das Fass am Boden enthält den ältesten
Sherry, nach oben verjüngen sich die Jahrgänge der eingefüllten
Weine. Entnimmt man nun dem untersten Fass einen gewissen Teil des
Inhalts, wird die fehlende Menge aus dem darüber liegenden Fass
aufgefüllt und so weiter. Diese Criadera (auf Deutsch: Kinderstube)
garantiert ausgeglichene Qualität und gleichbleibenden Charakter
des jeweiligen Sherry.
Der Fino Jarana dient in erster Linie als Aperitif, kann aber
auch zu Meeresfrüchten, weißem Fisch oder jungem Käse getrunken
werden. Der Flaschenpreis beläuft sich auf zirka elf Euro.
Übrigens: Versuchen Sie die Flasche Sherry, einmal geöffnet,
unbedingt innerhalb einer Woche zu leeren, da ansonsten der Inhalt
sehr stark an Qualität einbüßt.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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