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In Zeiten von Wahlkampf haben Versprechen Hochkonjunktur. Mit einem wahrhaften Mammut-Projekt traten vergangenen Donnerstag Catalina Cirer, Bürgermeisterkandidatin der Volkspartei PP für Palma, und Jaume Matas, Spitzenkandidat für das Balearen-Parlament, an die Öffentlichkeit. In zwei Phasen wollen sie in Palma den Verkehr entlang des Meeres von der Bildfläche verschwinden lassen. Vorausgesetzt natürlich, die PP übernehme in der nächsten Legislaturperiode die drei wichtigsten Zügel des Archipels – die der Regionalregierung, des Inselrats und des Rathauses in Palma.

Die Gesamtkosten des bislang nur als Idee bestehenden Projekts belaufen sich nach Angaben von Cirer auf rund 175 Millionen Euro. Finanzieren soll es in erster Linie das Verkehrsministerium in Madrid, das „darüber bereits unterrichtet wurde”.

In zwei Phasen soll sich Palma des Verkehrs zwischen Portopí und Portixol entledigen: Im ersten Abschnitt, so die ehemalige Abgeordnete der Zentralregierung, würde man die drei Kilometer Fahrbahn zwischen der Avenida Argentina und Portixol unter die Erde verlegen. Dabei entstünden zusätzliche 180.000 Quadratmeter Fläche für Fußgänger und Radfahrer sowie 2000 neue Parkplätze. Als Zeitrahmen für die Baumaßnahmen nannte Cirer die kommende Legislaturperiode, also 2003-2007.

Über die zweite Phase des Projekts liegen noch keine zeitlichen Angaben vor. Nur soviel: Begraben werden soll der Abschnitt zwischen der Avenida Argentina und dem Einkaufszentrum Portopí. Und die Kosten werden um die 100 Millionen Euro taxiert.

Kaum waren die Pläne bekannt, meldete sich der PSM-Kandidat für das Palmesaner Bürgermeisteramt, Ferran Tujillo, zu Wort. Er warf der PP vor, die Pläne von seiner Partei, den regionalistischen Sozialdemokraten, geklaut zu haben. „Das haben wir schon vor Jahren im Rathaus vorgeschlagen.”