Die Zahl der ausländischen Wahlberechtigten für die
Kommunalwahlen hat sich in vier Jahren verdoppelt. Waren beim
Urnengang 1999 noch 6339 EU-Bürger und Norweger, die auf dem
Archipel residieren, im „Censo de Estranjeros Residentes in España”
(CERE) eingeschrieben, so sind es für die kommende Wahl am 25. Mai
12.449.
Insgesamt sind im CERE 153.405 Ausländer registriert; die mit
Abstand meisten davon in Valencia (41.290), gefolgt von Andalusien
(27.913), Katalonien (24.446), den Kanarischen Inseln (14.818) und
Madrid (13.470). Auf den Balearen ist der Anteil der
nicht-spanischen Wähler mit Abstand am höchsten. Während sie auf
dem Archipel 1'79 Prozent aller Wähler stellen, sind es auf in
Valencia nur 1'2, auf den Kanaren 1'07, in Andalusien 0'48, in
Katalonien 0'47 und in Madrid lediglich 0'31 Prozent.
Besonders hoch ist der Anteil in Deià: 51 von 492 Wählern sind
Ausländer, das sind sage und schreibe 10'36 Prozent. In Andratx
stellen die 561 Unionsbürger und Norweger 8'77 Prozent, in Calvià
dürfen 2198 Ausländer mitwählen, das sind 7'76 Prozent von
insgesamt 28.338 Wahlbürgern. In diesen Gemeinden könnten die
Ausländer wahlentscheidend sein, wenn sie anders als ihre
spanischen Mitbürger abstimmen. In Palma ist die absolute Zahl mit
2381 Ausländern zwar höher, doch sinkt deren prozentuales Gewicht
auf 0'87. Das liegt immer noch deutlich über dem spanischen
Mittelwert von 0'46 Prozent.
Der Löwenanteil der EU-Wahlberechtigten auf den Balearen kommt –
kaum eine Überraschung – aus Deutschland. Mit 4875 im CERE
registrierten stellen sie 39 Prozent aller Ausländer, die am
Urnengang teilnehmen wollen. An zweiter Stelle folgen die Briten
mit 3327 (26'62 Prozent). Spanienweit liegen die Briten mit 29'22
Prozent allerdings deutlich vor den Alemanes mit 20'74 Prozent.
Wohlgemerkt: Diese Zahlen zeigen nur, wie viele Ausländer sich
gemäß dem Wahlgesetz im Register haben eintragen lassen – den
Urnengang müssen sie am 25. Mai noch absolvieren. Wer an diesem Tag
verhindert sein sollte, dem steht auch in Spanien der Weg der
Briefwahl offen. Noch bis zum 15. Mai können die entsprechenden
Anträge (erhältlich auf jedem Postamt) an das Wahlamt geschickt
werden, die Briefwahlunterlagen werden dann bis spätestens 18 Mai
zugestellt. Diese Unterlagen müssen dann ab dem 5., aber spätestens
bis zum 21. Mai beim Wahlamt eingehen.
Am Wahltag werden die Wahlzettel (in Spanien macht man kein
Kreuz, sondern sucht das Papier aus, auf dem die Partei oder Liste
steht, die man wählen möchte), die per Post eingegangen sind, zu
den anderen in die Urne gesteckt und gemeinsam ausgezählt.
Per Brief wählen auch die genau 9.056 Balearen-Bürger, die im
Ausland leben. Sie dürfen sowohl bei den Kommunal– als auch bei den
Regionalwahlen teilnehmen, die am selben Tag stattfinden. Bei den
letzten Wahlen kam es zum Eklat, weil der PP vorgeworfen wurde, das
Ausländerregister manipuliert zu haben, doch scheinen alle Anklagen
im Sande zu verlaufen.
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