Um die von der Regierung der Balearen gewünschte Gaspipeline vom
Festland steht es schlecht. Die Zentralregierung in Madrid, in
Energiefragen erste Instanz, hat andere Pläne.
Während eines Besuchs in Palma favorisierte
Energiestaatssektretär José Folgado die Stromversorgung der
Balearen per Kabelverbindung: eines zwischen Alicante und Ibiza,
ein zweites zwischen Tarragona und Mallorca. Allerdings, so
Folgado, sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. Experten des
Ministeriums seien derzeit noch mit einer Machbarkeitsstudie zur
künftigen Energieversorgung des Archipels beschäftigt. Das Papier
soll im Juni veröffentlicht werden und als Basis für dann
beginnende Verhandlungen zwischen Madrid und Palma dienen.
Auch Gas soll nach dem Willen der Zentralregierung weiterhin die
Inseln mit Energie versorgen. Nur dass es nicht per Pipeline
bezogen werden soll, sondern per Schiff. Für diese Lösung sprächen
die niedrigen Kosten, sagte der Staatssektretär in Palma. Als
Beispiel nannte Folgado den Wettbewerb beim Transport. Die
Regierung könnte sich die jeweils besten Offerten aussuchen.
Gaspipeline wie auch der Transport per Schiff haben ein
gemeinsames Problem: die optische Verschandelung der Küste. Für die
Pipeline-Variante müsste eine Art Pumpstation an Land gebaut
werden. Kommt das Gas per Schiff, müssen in Palmas Hafen
Lagerkapazitäten geschaffen werden.
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