Welch ein Fußballfest! Mit einer grandiosen Leistung fegte Real
Mallorca am Mittwochabend vor 20.000 Zuschauern im heimischen
Stadion Son Moix das Star-Ensemble von Real Madrid vom Platz. Nach
dem 1:1 im Hinspiel vor einer Woche in Madrid zieht die Mannschaft
jetzt in das Halbfinale des spanischen Pokalwettbewerbs ein.
Die mit Zinedine Zidane und Raúl González, aber ohne Figo,
Ronaldo und Roberto Carlos angetretenen „Königlichen” waren dabei
von der ersten Minute an praktisch chancenlos. Schon nach sieben
Minuten brachte Verteidiger Fernando Niño die Gastgeber nach einer
Ecke per Kopf in Führung.
Von dem überragenden Mittelfeldregisseur Ariel Ibagaza
angetrieben, entfachte Mallorca ein Sturmfeuerwerk, dem der
amtierende Weltpokalsieger nichts entgegenzusetzen hatte. In der
31. Minute servierte der Argentinier Stürmer Samuel Eto'o einen
Zuckerpass, den dieser ohne Probleme zum 2:0 verwertete. Die Fans
jubelten noch, da schoss Ibagaza einen Ball an den Pfosten. Wenig
später schickte Albert Riera den für den gesperrten Poli spielenden
Miquel Soler, dessen Flanke wiederum Eto'o zur 3:0-Führung
einschoss (36. Minute). Welch eine Genugtuung für den Kameruner
Nationalspieler, der von Real Madrid zum Inselclub gekommen
war.
Nach der Halbzeit ging das Festival weiter. In der 49. Minute
kombinierte Ibagaza mit Álvaro Novo, dessen Pass Stürmer Walter
„Rifle” Pandiani mit einem satten Schuss zum Endstand verwandelte.
4:0 gegen Real Madrid klingt nach einer Sensation – dabei hätten es
leicht noch mehr Tore sein können. Mallorca hatte reichlich
Chancen, traf allein zweimal Aluminium.
Madrids Trainer Vicente del Bosque nahm alle Schuld für die
Niederlage auf sich, schließlich war er es, der die Stars schonen
wollte. Für del Bosque hat der Pokal offensichtlich keinen hohen
Stellenwert; oder er dachte, gegen einen Gegner wie Mallorca würde
es auch so reichen. Bitter enttäuscht von dieser Einstellung
zeigten sich die Fans von Real Madrid, die „ihrem” Club keine
Schwäche nachsehen.
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