Am Dienstag hat Spaniens Innenminister Ángel Acebes (PP) im
Hafen von Palma den Startschuss zum EU-Projekt „Ulysses” gegeben.
Vordringliches Ziel des Pilotplans ist, in Zusammenarbeit mit der
Küstenwache Englands, Frankreichs, Italiens und Portugals die
illegale Einwanderung in die Europäische Union zu bekämpfen. Auf
„Ulysses” hatten sich die Regierungen auf dem EU-Gipfel in Sevilla
letzten Juni geeinigt.
Das gemeinschaftliche Seeüberwachungskonzept basiert auf zwei
Phasen. Die erste läuft noch bis 8. Februar und ist auf den
Mittelmeerraum begrenzt. Im Anschluss werden sich die
Überwachungsschiffe der fünf Teilnehmerländer auf die nördliche
Atlantikküste Afrikas konzentrieren. Nach Ansicht von Innenminister
Acebes sei die Kontrolle der EU-Grenzen nicht mehr ausschließlich
Sache der jeweiligen Länder, sondern gehe inzwischen sämtliche
Mitgliedsstaaten an.
In einem Abschlussbericht, der dem EU-Ministerrat vorgelegt
wird, sollen weitere Maßnahmen gegen die illegale Einwanderung
vorgeschlagen werden. Die Operation „Ulysses” wird von mehreren
Ländern, darunter Deutschland, beobachtet.
Im vergangenen Jahr führte die spanische Regierung 74.000
Rückführungen illegaler Einwanderer durch, 58 Prozent mehr als
2001. Besonderes im Blickfeld hat die Regierung organisierte
Schleuserbanden, die ihre Arbeit in den letzten Jahren intensiviert
haben. So zerschlug die Polizei 2002 735 solcher Banden, mehr als
doppelt so viele wie im Vorjahr.
Ein Umfrage des spanischen Instituts für Sozialstudien (CIS)
ergab, dass für 54 Prozent der Befragten „zu viele Ausländer” in
Spanien leben.
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