Kurz vor Silvester kommt die Ökosteuer für Touristen noch einmal
in die Schlagzeilen. Denn die Balearen-Regierung wird die Abgabe
für 2003 um 2'7 Prozent erhöhen. Bislang hat die „Abgabe auf
Übernachtungen in touristischen Beherbergungsbetrieben” je nach
Hotelkategorie zwischen 0'25 und zwei Euro pro Kopf und Nacht
betragen, in den meisten Fällen (Drei– und Vier-Sterne-Hotels)
einen Euro.
Wie der balearische Finanzminister Joan Mesquida (PSOE)
erklärte, wird die Taxe mit allen anderen Steuern und Abgaben, die
von der Autonomen Region erhoben werden, gemäß Gesetz um die Höhe
der geschätzten Inflationsrate für 2003 angehoben. Dennoch gab es
zum Teil harsche Kritik aus der Tourismusbranche. Pere Cañellas,
Präsident des mallorquinischen Hotelverbandes FEHM, meint „dass es
den Anschein hat, die Regierung will den Tourismus kaputtmachen.
Außerdem seien die alten Preise für die Steuer in den
Reisekatalogen abgedruckt”.
Die bisherigen Einnahmen aus der Abgabe reichen jedenfalls nicht
aus, um die schon genehmigten Projekte zu finanzieren. Wie das
„Diario de Mallorca” vorrechnet, stehen Einnahmen von insgesamt 23
Millionen Euro, von denen die Hoteliers fast 80 Prozent wegen der
anhängigen Prozesse auf notarielle Anderkonten eingezahlt haben,
Ausgaben in Höhe von 28'9 Millionen Euro gegenüber. Für 2003 wird
allerdings mit höheren Einnahmen gerechnet, da für ein ganzes Jahr
abgerechnet wird. Die Ökosteuer wurde erst zum 1. Mai 2002
eingeführt.
Als bislang letztes Projekt hat die Balearen-Regierung
angekündigt, Privatgrundstücke in dem Feuchtgebiet Maristany
(Alcúdia) zu kaufen. Ein entsprechendes Abkommen mit den
Eigentümern ist am Montag unterzeichnet worden. Die Kaufsumme wurde
auf insgesamt 1'5 Millionen Euro festgeschrieben. Damit wird sich
das Feuchtgebiet vollständig in öffentlicher Hand befinden.
Die Neuerwerbung der Regierung kann noch bis zum 2. Januar per
Heißluftballon besichtigt werden, der zwischen 16 und 18 Uhr
(wetterabhängig) in die Höhe steigt.
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