Sie sind nicht eben in Mode, die leichten, alkoholärmeren
Rotweine, und schon gar nicht in hiesigen Breitengraden. In Zeiten,
in denen der Trend zu opulenten Roten mit 13'5 Prozent
Alkoholgehalt und mehr tendiert, ist meine heutige Weinempfehlung
die große Ausnahme: der Terra do Gargalo Crianza aus der
Denominación Monterrei.
Monterrei, im nördlichen Grenzland zu Portugal gelegen, verfügt
über ein trockeneres Klima als der Rest Galiziens. Die Zahl seiner
Bodegas hat sich innerhalb des letzten Jahres mehr als verdoppelt.
Eine aufstrebende Region. Der Weinanbau erstreckt sich längs des
Flusses Tamega auf lehmigen und ab und an etwas sandigen Böden. Die
roten Rebsorten sind uns mit Ausnahme der Mencia nicht sehr
geläufig. Sie tragen für unsere Ohren so exotische Namen wie Arauxa
oder Bastardo.
Exakt daraus besteht der Terra do Gargalo, der trotz seiner
„Leichtigkeit” einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Frucht– und
Süßholzaroma verwöhnt den Gaumen, trotz der noch etwas trockenen
Tannine ein Trinkgenuss. Ich bin sicher, er wird Freunde unter
Weintrinkern finden, die einen frischen, leichten, im Barrique
ausgebauten Rotwein bevorzugen, und nicht nach dem zweiten Glas
bereits von der großen Müdigkeit befallen werden wollen. Für zirka
16 Euro Flaschenpreis kann man ihn im Fachhandel erstehen.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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