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Stören tanzende Fontänen die Harmonie des historischen Ensembles von Stadtmauer, Kathedrale und Almudaina-Palast? Um diese Frage ist jetzt in Palma heftiger Streit entbrannt. Nach der Opposition im PP-dominierten Stadtrat hat auch der oberste Denkmalschützer im Inselrat die Verwaltung aufgefordert, von dem Projekt wieder Abschied zu nehmen.

Die Stadtregierung hatte am 2. Oktober beschlossen, die seit den 80er Jahren sprühende Fontäne im Parc de la Mar durch „interaktive Wasserspiele” mit Licht und Ton zu ersetzen. Interaktiv deshalb, weil auch Passanten auf die Fontänen Einfluss nehmen können, die eine Fläche von sechs auf 60 Metern einnehmen sollen. Kostenpunkt der wässrigen Spiele: 1'2 Millionen Euro.

Zu viel Geld für eine ganz und gar unnötige Einrichtung, meint die Opposition. Der Vorschlag der Vereinigten Linken, das Geld lieber für eine Grünzone in El Terreno auszugeben, scheiterte jedoch an der absoluten PP-Mehrheit.

Ernster muss OB-Vize José María Rodriguez, der das Projekt auf den Weg brachte, die Kritik aus dem Inselrat nehmen. Der oberste Denkmalschützer hat Bedenken angemeldet und die Stadt aufgefordert, sich die ganze Sache noch einmal zu überlegen. Die Wasserspiele hätten nicht nur negative Auswirkungen auf die benachbarten Denkmäler, sondern widersprächen auch dem Geist der Park-Architektur. Der Teich sei damals angelegt worden, um daran zu erinnern, wie sich früher die Kathedrale im Meer spiegelte. Der Denkmalschützer droht damit, die Denkmalkommission des Inselrates auf den Fall anzusetzen.

Nach Informationen der Zeitung „Ultima Hora” ist es für eine Umkehr möglicherweise schon zu spät. Rodriguez habe den Kaufvertrag schon unterschrieben.