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Für Fußball-Puristen war es wunderschön anzusehen, das Tor von Jesuli. In der 40. Minute drehte er vom linken Strafraumrand einen Kunstschuss so über Torwart Leo Franco, dass er genau ins obere rechte Eck passte. Schade nur für die Anhänger von Real Mallorca, dass Jesuli bei Celta de Vigo spielt. Überhaupt war der Sonntag für die Gäste im Stadion Balaídos wenig erfreulich. Die Galizier waren die eindeutig bessere Manschaft, die nach den Treffern von Catanha und Jesuli zur Halbzeit mit 2:0 auch deutlich führte.

Die Gäste unter dem neuen Coach Gregorio Manzano dagegen präsentierten sich pomadig und ohne Druck. Lozano, als Mittelfeldmotor und Ersatz für den aufs Altenteil geschickten Engonga eingekauft, enttäuschte schon wie bei seiner Premiere im roten Trikot. Einzige gute Nachricht: Der in der vorigen Saison lange verletzte Ibagaza zeigt eine ansteigende Formkurve und ließ seine Qualitäten als Vorbereiter hinter den Spitzen ein ums andere Mal aufblitzen. Leider konnte Stürmer Pandiani, kurz vor Saisonbeginn zur Mannschaft gekommen, die vielen Vorlagen nicht in Tore ummünzen.

In der zweiten Hälfte stellte Manzano die Mannschaft um. Aber Celta blieb weiter gefährlich – leicht hätte es eine dicke Packung geben können. Nach einem Freistoß gelang Niño der überraschende Anschlusstreffer (76.). Die Freude daran währte nur kurz, denn schon sechs Minuten später stellte erneut Jesuli mit einem Konter die alten Verhältnisse wieder her.

Nach zwei Niederlagen zum Saisonbeginn ziert Mallorca das Tabellenende, Anlass zur Sorge gibt jedoch eher die Harmlosigkeit im Angriff und die Verwundbarkeit in der Abwehr. Neueinkauf Harold Lozano zieht viel Kritik auf sich, weil er seiner Rolle als Antreiber im defensiven Mittelfeld nicht gerecht werden kann. So hakt es im Spiel nach vorne bereits an der ersten Station. Kommt der Ball einmal zu Verteiler Ibagaza, geht es immerhin leidlich gut weiter – doch das, was der den Stürmern füttert, können die nicht verdauen.

Angesichts der ersten Kritik fordert Trainer Manzano Geduld für seine Mannschaft. Nicht unberechtigt, schließlich hat er erst eine Woche vor dem ersten Spieltag die Mannschaft mit allen Neuzugängen komplett gehabt. Während Celta ein seit Jahren eingespieltes Team ist, muss Mallorca sich noch finden.

Außerdem darf man gegen den amtierenden Meister Valencia und das Spitzenteam aus Celta verlieren – was freilich den Druck steigert, am Wochenende zu gewinnen. Am Sonntag, 19 Uhr, geht es im Stadion Son Moix gegen Atlético Madrid. Nominell ein Aufsteiger. Aber traditionell einer der Großen im spanischen Fußball.