Die Denominación Emporda – Costa Brava befindet sich am
nordöstlichsten Zipfel Spaniens, unmittelbar hinter der
französischen Landesgrenze. Sie gehört zur Provinz Girona, vielen
bekannt als Sommerurlaubsgebiet mit angenehmen, nicht zu extremen
Temperaturen. Im Winter frostfrei, leidet diese Region allerdings
etwas unter den häufig starken Tramuntana-Winden des
Pyrenäengebirges.
Dort, in dem Kloster Pere de Roda, schrieb der Mönch Raimon Pere
de Novas im 13. Jahrhundert die erste Abhandlung über den Weinanbau
in katalanischer Sprache. Seiner Ansicht nach waren es die
Griechen, die den Weinanbau initiierten, obwohl in offiziellen
Dokumenten diese „Entdeckung” den Römern zugeschrieben wird.
Heute bündeln sich in der Denominación Emporda – Costa Brava
etwa 30 Bodegas, von denen einige beachtliche Weine hervorbringen.
Das spezielle Klima und die großen Temperaturunterschiede von Tag
und Nacht unterstützen die Winzer in ihrer Arbeit. Angebaut wird im
Rotweinbereich Garnacha, Cariñena, aber auch Tempranillo und einige
französische Rebsorten.
Der Celler Oliver Conti ist mit seiner Produktion von rund
40.000 Litern Flaschenabfüllung eine der kleineren Bodegas. Sein
gleichnamiger Rotwein allerdings verdient viel Beachtung. Der
Oliver Conti Crianza 98 wird ausschließlich aus französischen
Trauben gekeltert. Er ist daher nicht so wuchtig wie viele seiner
Artgenossen aus den südlicheren Weinanbaugebieten Spaniens.
Es ist ein eleganter Wein mit Konfitüre– und Balsamicotönen. Er
füllt den Mund mit schwarzen Beeren, erinnert an trockenes Laub und
verfügt über eine feine Gerbsäure, die nicht zu sehr dominiert.
Wahrlich eine runde Angelegenheit. Der Preis ist angemessen:
Knapp 19 Euro werden im Handel für die Flasche verlangt.j
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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