Palmas Airport Son Sant Joan wird als Umsteigeflughafen immer
beliebter. In der Wintersaison 2002/2003 bedient Air Berlin
Mallorcas Airport jeden Tag, um Umsteigeverbindungen auf die
iberische Halbinsel anzubieten. Die Hapag-Lloyd nimmt den Freitag
als Drehkreuz-(„Hub”-)Tag in den Flugplan auf. Die LTU versucht
sich erstmals an einem Hub auf der Insel, allerdings auf deutlich
niedrigerem Niveau. Auch die anderen wichtigen deutschen Airlines
mit Einzelplatzverkauf nach Mallorca, Condor und Aero Lloyd, planen
zumindest die Kapazität vom Vorjahr.
Air Berlin, seit 2001 deutscher Marktführer auf Mallorca, baut
die Umsteigeverbindungen aus. Täglich starten Flüge von Berlin,
Düsseldorf, Hamburg, Köln und München nach Mallorca, von wo es
weiter nach Madrid, Barcelona, Ibiza, Alicante und Málaga (und
wieder zurück) geht. Madrid und Barcelona sind erstmals im Progamm.
Mittwochs und freitags geht es für alle Zubringerflüge aus
Deutschland erstmals auch nach Granada weiter.
Hapag-Lloyd legt außer mittwochs jetzt auch freitags ein
Drehkreuz auf. Dabei werden die Abflughäfen Köln, Frankfurt,
Hamburg, Hannover, München und Stuttgart via PMI mit Alicante,
Jeréz de la Frontera und Málaga verbunden. LTU bedient über einen
„Mi-ni-Hub” jeden Mittwoch Stuttgart und Frankfurt auf der einen
mit Málaga, Al-mería und Faro (Portugal) auf der anderen Seite.
In der aufkommensschwächeren Jahreszeit lohnen sich viele
Direktflüge nicht, weswegen es die Hubs der deutschen Airlines nur
im Winter gibt. Zwar könnten sie die Umsteigeverbindungen auch in
Deutschland abwickeln (was beispielsweise Air Berlin in Nürnberg
auch tut), doch bietet Mallorca einen entscheidenden Vorteil: Außer
an sehr seltenen Nebeltagen kommt es wegen des Wetters nicht zu
Verzögerungen; nicht nur wegen des auf der Insel nie notwendigen
Enteisens werden be-trächtliche Kosten gespart.
Insgesamt fliegt die Air Berlin 107 Mal pro Woche von
Deutschland nach Mallorca, vier dieser Flüge gehen über das
Drehkreuz Nürnberg. In der vergangenen Wintersaison waren es noch
96 Verbindungen. Wie wichtig Mallorca für den Hauptstadtflieger
ist, belegt folgende Zahl: 30 Prozent aller Passagiere fliegen auf
die Insel.
Die LTU, gegenwärtig in einer Konsolidierungsphase und dabei,
bis Ende 2003 durch Umflottung 25 Prozent der Kapazität zu
reduzieren, erhöht im Winter die Zahl der angebotenen Sitzplätze
nach Mallorca von 113.000 auf 121.000. Hapag-Lloyd fliegt 71 statt
66 Mal wöchentlich nach Palma, das entspricht einer
Kapazitätserhöhung von fünf Prozent.
59 Mal pro Woche landen Jets des Kelsterbacher Ferienfliegers
auf Mallorca, die noch Condor, ab November Thomas Cook heißen. Bis
zum Sommer 2003 sollen alle Maschinen in der neuen Bemalung
unterwegs sein. Ganz im Gegensatz zur Konkurrenz setzt man dabei
auf Nonstop-Flüge von 14 deutschen Airports. Die 12 Verbindungen,
die es vorigen Winter noch via München gab, stehen nicht mehr im
Flugplan, so dass sich die Gesamtzahl der Flüge pro Woche von 67
auf 59 reduziert.
Wenig Neuigkeiten kann Aero Lloyd vermelden. Lediglich eine
Verbindung von Friedrichshafen nach Mallorca haben die Oberurseler
neu aufgelegt. 14 Flüge pro Woche entsprechen dem Vorjahresniveau.
Mit sonntäglichen Flügen aus Salzburg und Wien bleibt Aero Lloyd
der einzige deutsche Chartercarrier mit Service aus Österreich.
Mallorca-Fans freuen sich also nach wie vor über gute
Flugverbindungen auch im Winter. Ein Blick auf die Preisgestaltung
lässt die Freude noch wachsen: Alle Unternehmen geben an, keine
Preiserhöhungen einkalkuliert zu haben. Bei Hapag-Lloyd zum
Beispiel bewegen sich die Tarife für einen Hin– und Rückflug
zwischen 150 und 310 Euro. Es hängt stark von der Saisonzeit, den
Wochentagen und dem Abflughafen ab, wie teuer der Mallorca-Flug
wird.
Wer zu bestimmten Zeiten fliegen will (etwa Weihnachten oder
Silvester) ist in der Regel gut beraten, früh zu buchen, an Tagen
schwächerer Nachfrage sind auch Schnäppchen möglich.
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