Angesichts sinkender Fluggastzahlen und schlechter Auslastung in
den Hotels fordern die Reiseveranstalter von den Herbergsvätern auf
Mallorca Preisnachlässe für die Saison 2003. In den Verhandlungen
zwischen den Geschäftspartnern ist von Nachlassforderungen von bis
zu zehn Prozent zu hören.
„Die großen Konzerne wie Thomas Cook (Neckermann) und World of
TUI üben größtmöglichen Druck aus”, so ein Hotelier. Um ihren
Forderungen Nachdruck zu verleihen, verwiesen die Konzerne auf die
Fluggesellschaften, die ihre Angebote ausgedünnt haben. Vor allem
bei den Verbindungen zwischen Mallorca-Deutschland,
Großbritannien-Mallorca sowie zwischen den Baleareninseln seien die
Kapazitäten aufgrund der geringen Nachfrage um zehn bis 30 Prozent
abgebaut worden.
Gleichzeitig nehmen die Konzerne die Besucherflaute zum Anlass,
vorhandene Verträge mit den Hotels nicht zu erneuern. Unterdessen
versuchen die Geschäftspartner, mit Preisnachlässen und
Lockangeboten mehr Gäste in die Betten zu bekommen. Mit mäßigem
Erfolg. An der Playa de Palma liegt die Auslastung bis zu 15
Prozent unter der des Vorjahres, so Hotelierspräsident Jordi
Cabrer.
Das gesunkene Passagieraufkommen spiegelt sich in der
monatlichen Statistik des Flughafens Son Sant Joan wider. Von
Januar bis einschließlich Mai wurden am Airport mit knapp 611.000
Menschen 10'05 Prozent weniger Passagiere befördert als im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt wurden damit 5'46 Millionen
Menschen abgefertigt.
Noch höher fällt der Rückgang aus, wenn einzig die Fluggäste aus
Deutschland betrachtet werden. Mit 1'87 Millionen waren es 16'9
Prozent weniger Reisende. Anders als auf Mallorca registrierten
indes Flughäfen in Malaga und Alicante mehr Passagiere.
Allerdings sind in Palma auch Rückgänge bei den Reisenden vom
spanischen Festland festzustellen. Das Aufkommen sank um 6'05
Prozent auf 1'85 Millionen. Bei den Briten ging es insgesamt nur um
0'5 Prozent auf 1'07 Millionen zurück. Im Vergleich der Mai-Monate
zeigte sich aber ein Rückgang um 6'3 Prozent.
Nach Angaben der Hoteliers ist der Rückgang nicht
konjunkturbedingt. Die Rezession bei den Besucherzahlen halte seit
zwei Jahren an. Die Situation werde durch den Wettbewerb mit
anderen Regionen weiter verschärft.
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