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Die Auszeichnung ist Balsam auf die derzeit arg strapazierten Seelen der balearischen Verantwortlichen in Politik und Tourismus. Die Organisation „Europäische Region des Jahres” gab Anfang der Woche die beiden Gewinner für das kommende Jahr bekannt: Neben den Balearen darf sich die russischen Republik Karelien 2003 mit dem Titel schmücken. Insgesamt 27 Regionen aus zwölf Ländern hatten ihre Bewerbung eingereicht.

Der Ministerpräsident der Balearen, Francesc Antich, betonte am Tag nach der Bekanntgabe der Wahl die „große Herausforderung für die Region”, die damit verbunden sei. Er äußerte den Wunsch, über die Balearen europaweit ein genaueres Bild zu vermitteln sowie Verbindungen zu regionalen Institutionen aufzubauen beziehungsweise zu verstärken.

Antich verglich das vorgelegte Projekt seiner Region mit dem der Kandidaten um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt, mit dem Unterschied, dass neben den kulturellen Aspekten auch „ökonomische, soziale und institutionelle Inhalte zum Ausdruck kommen”. Im Touristikbereich sind Veranstaltungen in verschiedenen Gemeinden geplant, auf denen lokale Projekte eines nachhaltigen Tourismus vorgestellt werden sollen.

Noch wenig weiß man von den Projekten der russischen Republik Karelien. Der unbekannte Nachbar Finnlands zählt rund 760.000 Einwohner und ist etwa halb so groß wie Westdeutschland. Haupteinnahmequelle ist weniger der Tourismus als vielmehr Bergbau und Holzwirtschaft. Knapp 50 Prozent des Landes besteht aus Wald.

Die Organisation „Europäische Region des Jahres” wurde vor zwei Jahren gegründet und hat ihren Sitz in Barcelona. Hauptsächliche Ziele sind eine verbesserte Integration und Förderung der Regionen im zusammenwachsenden Europa. Jedes Jahr wird zudem eine Region aus einem Nicht-EU-Land ausgezeichnet.