Wir wollen uns erst einen Namen machen. Dann können wir auch
daran denken, Konzerte in einem größeren Rahmen zu organisieren.”
Paco Calatayud, Leiter des Kulturzentrums Costa Nord, stellte am
Freitag in Valldemossa das Programm für die diesjährigen
Sommerkonzerte vor. Auch diesmal ist es der Einrichtung des
US-Schauspiel-stars Michael Douglas gelungen, brillante Musiker ins
Boot zu holen: Art Garfunkel, Compay Segundo sowie die Formation
„Calle 54”, die mit dem gleichnamigen Film in die Musikgeschichte
eingegangen ist, sind die Hauptdarsteller der „Noches
Mediterráneas”, die vom 28. Mai bis 3. August dauern.
Insgesamt sechs Konzerte sollen auf der überdachten
Freilichtbühne von Costa Nord stattfinden. Bei maximal 340
Zuschauern wird es wieder eine exklusive Veranstaltung für Menschen
werden, die sich die Eintrittspreise von bis zu 80 Euro leisten
können und wollen. Eine Ausnahme bildet das Abschlusskonzert mit
Isaac Delgado mit einem Eintrittspreis von 30 Euro. Der
Kartenvorverkauf für alle Konzerte beginnt am 7. Mai. Tickets gibt
es ausschließlich in Costa Nord über Telefon 971-612425.
Den Konzertreigen eröffnen soll Compay Segundo am 28. Mai. Die
94-jährige lebende kubanische Legende, die es durch den Film „Buena
Vista Social Club” zu spätem Weltruhm gebracht hat, dürfte manchem
noch gut von seinem Auftritt in Palmas Konservatorium im
vergangenen Jahr in Erinnerung sein. Diesmal soll er im
Kulturzentrum auftreten.
Einer der Höhepunkt der „Noches” ist für die 68er-Generation
sicher der Auftritt von Art Garfunkel und Jimmy Web am 16. Juni.
Mit Paul Simon landete Art Garfunkel in den 60ern Hits wie „The
Sounds of Silence”. Mit ihren eingängigen Melodien zogen sie noch
1982 bei einem späten gemeinsamen Auftritt in New York immerhin
400.000 Menschen an. Mit Jimmy Webb arbeitet Garfunkel schon seit
Jahrzehnten immer wieder zusammen. Webb gehörte zu den
erfolgreichsten Komponisten der 60er Jahre. Seine Songs brachten
ihm acht Grammys ein. Er schrieb Stücke für Künstler wie Frank
Sinatra, Joe Cocker Linda Ronstadt und Glen Campbell. Als Sänger
hat es Webb nie zu vergleichbarem Erfolg gebracht.
Durch ihre Zusammenarbeit mit Paul Simon beim Album „Graceland”
wurden Ladysmith Black Mambazo berühmt. Sie hatten mehrere
internationale Hits wie „The Lions sleeps tonight” oder „Homeless”.
Ladysmith Black Mambazo gelten als die Meister des südafrikanischen
A-Cappella-Gesangs. Ihre Musik entstand in den Minen Südafrikas, wo
sich farbige Arbeiter weit weg von ihrer Heimat nach einer harten
Sechs-Tage-Woche mit Liedern unterhielten.
Ein Experiment ist für die Organisatoren von Costa Nord das
Konzert am 20. Juli. Die erste Eigenproduktion des Kulturzentrums
soll eine Fusion aus Flamenco und kubanischer Musik werden. Enrique
Morente, der als einer der großen Schöpfer des Flamencogesangs der
heutigen Zeit gilt, hat zugesagt. Zusammen mit kubanischen Musikern
wird er ein Gedicht von Nicolás Guillén interpretieren.
Mit dem gleichnamigen Film ist die Formation „Calle 54” bekannt
geworden. Sie wird von führenden Latin-Jazz-Musikern gebildet, wie
Paquito d'Rivera, Bebo Valdés, Chano Dominguez, Dave Valentín,
Diego Urcola, Pablo Martín, Marc Walker, Joe Santiago und Rikard
Valdés. Koordiniert wird das Projekt „Calle 54” von dem Kubaner
Paquito d'Rivera.
Abschluss der Reihe bildet das Konzert von Isaac Delgado am 3.
August. Delgado wurde 1962 in La Habana geboren. Der Sänger gilt
als einer der aktivsten Vertreter der „neuen kubanischen Salsa”.
Auf Hocker wird verzichtet, dort soll es an diesem Abend sowieso
niemanden halten.
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