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Werbung macht Hasso Schützendorf kaum. Braucht er auch nicht. Schließlich findet der 77-jährige Mietwagenpionier immer wieder Mittel und Wege, um im Gespräch und damit Geschäft zu bleiben. Überfall auf Hasso in seiner Villa, Verlobung in Potsdam mit einem Mädel, das locker seine Enkelin sein könnte, wenig später der Rausschmiss der jungen Dame, die Rückkehr der vorherigen Gattin – für so viel Publizität lässt man sich auch öffentlich als Lustgreis titulieren.

Pünktlich zu Saisonstart und 45. Firmengeburtstag holt Hasso zum nächsten Coup aus. Per Inserat sucht er „wegen starker Expansion” 142 neue Mitarbeiter. Das wundert den Chronisten, denn erstens erwartet die Insel keinen Besucherboom, zweitens stehen derzeit gerade 50 Angestellte bei Hasso in Lohn und Brot. Sei's drum, das Angebot ist verlockend. Für 30 Sekretärinnen und 30 Fahrer, denen neben besten Gehältern auch Wohnung und Gratis-Auto versprochen wird. Erst richtig lohnt sich der Job für fünf Direktoren: Luxus-Chalet, Rolls-Royce oder, naja, Peugeot-Cabrio als Firmenwagen.

Ob's denn ernst gemeint sei, wollte der neugierige Chronist wissen. Schulterzucken im Flughafen-Büro. „Dazu soll der Chef selbst was sagen.” Der ist allerdings gerade im Krankenhaus. Nur ein Check, nichts Ernstes. Das gilt wohl auch für die Anzeige. Eine Hasso-Geschichte eben: Kann man glauben, muss man aber nicht. Hauptsache, im Gespräch bleiben. (ma)