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Die Galerie Joana Kunstmann in Santanyí zeigt Bilder des französischen Malers Julien Meunié, der im vergangenen Jahr im Alter von 52 Jahren starb. Die Ausstellung ist Retrospektive und Präsentation seiner letzten Arbeiten zugleich. Julien Meunié widmete sich viele Jahre der Landschaftsmalerei. Es entstanden Blumenwiesen in kräftigen Farben, Felder mit Mandelbäumen oder sogenannte Seestücke, also Meereslandschaften.

Ein anderes Thema war die Darstellung des menschlichen Körpers, der Akt. Dabei spielte die Bewegung der Figuren für den ehemaligen Tänzer eine große Rolle. Auf seinen Pastellbildern wie auf großen Leinwänden variierte er das Motiv des Paares in der Bewegung, in der Umarmung und im Tanz. Zu seinen späten Arbeiten gehören Blumenstillleben, Aquarelle in zarten Farben, lyrisch abstrakt und teilweise auch kraftvoll durchgezeichnet.

In seinen letzten Lebensjahren näherte er sich der Abstraktion. Bisweilen sind noch Landschaften oder einzelne Figuren zu erkennen, die sich aber immer mehr auflösen. Licht, abstrakte Materialbilder in pastelligen Farben sind in den letzten Monaten entstanden.

Durch seine Eltern kam Juline Meunié schon früh kam er mit Kunst in Berührung. Im Alter von zwanzig Jahren hatte mehr als 300 mal den Louvre besucht. Er begann zu malen.

Sein große Liebe galt den Aquarellen: „Man braucht dazu nur wenig Material, kann auch auf Reisen tätig sein, kann es als Skizze benutzen”, sagte er in einem Gespräch mit MM. Er stellte mit Vorliebe Landschaften dar, in La Rochelle, wo er zu Hause war, und das Mittelmeer, das er zu seiner Wahlheimat gemacht hatte. Und Paare, immer wieder Paare: „Paare sind für mich ein wichtiges Thema”, sagte Meunié, „es geht dabei gar nicht nur um Sexualität, sondern um die Frage, wie Menschen miteinander sind, wie sie zueinander stehen.” Mann und Frau, dargestellt als Dualität, als Polarität, mal einander zugewandt und gleichzeitig Distanz wahrend, mal ganz sanft.

Julien Meunié lebte seit der Mitte der achtziger Jahre in Llombards, zusammen mit seiner amerikanischen Frau Suzanne und drei Töchtern. Seine letzten Ausstellungen fanden in der Stiftung Matthias Kühn und im Espai Ramón Llull in Palma statt. Zu seinen letzten Arbeiten gehörte ein Auftrag für das Excel–Kulturzentrum im Londoner Hafen.

Arbeiten von Julien Meunié in der Galerie Joana Kunstmann, Santanyí, Plaza de Canal 16. Die Vernissage findet am Samstag, den 9. März ab 19.30 Uhr statt, danach ist die Ausstellung bis zum 27. März von Montag bis Freitag von 10.30 bis 13.30 und von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Am Mittwoch, 27. März, 19 Uhr, findet eine Finissage mit Versteigerung der Werke Meuniés statt. Ausstellung und Versteigerung sind Benefiz–Veranstaltungen zu Gunsten der Familie Meunié. (G.K.)