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Diese Insel ist Treffpunkt für Menschen aus allen europäischen Ländern. Doch das gilt bisher vor allem für den Tourismus und die Wirtschaft. An der Universität ist die Entwicklung Mallorcas zu einem europäischen Schmelztiegel bislang weitgehend vorbeigegangen. Das ist gerade für eine junge Hochschule wie die UIB nicht förderlich. Denn wie kaum eine andere Institution lebt eine Universität von Vielfalt und Austausch. Damit der entsteht und auch erhalten bleibt, müssen Lehrende und Studierende aus anderen Ländern kommen und auch bleiben. Da hatte die UIB mit ihrem bisherigen Selbstverständnis als balearische und damit hauptsächlich katalanischsprachige Einrichtung ein großes Problem. Denn selbst Studenten mit Spanisch-Kenntnissen, die sich aufmachten, die sprachliche Hürde zu überwinden, zogen oft frustriert von dannen, weil sie den Vorlesungen nicht folgen konnten.

Da mögen sie eben die Sprache lernen, werden einige sagen, doch das wäre sicher der falsche Weg. Denn Katalanisch ist eine Minderheiten-Sprache und wird das auch bleiben. Selbst Hispanistik-Studenten wählen, wenn sie denn eine zweite romanische Sprache lernen müssen, eher Italienisch oder Portugiesisch. Weil sie davon ausgehen, dass jene, die Catalá sprechen, auch des Spanischen mächtig sind. Deshalb geht die UIB den richtigen Weg, wenn sie auch verstärkt Spanisch-Kurse für Ausländer anbietet. Denn so kann sie das eine tun, ohne das andere zu lassen. Nämlich Spanisch lehren und gleichzeitig dem Katalanischen helfen. Denn für ihre eigene Sprache und Kultur können die Mallorquiner nur bei jenen werben, die sich entscheiden, hierher zu kommen.

Mit Fundamentalismus kann die UIB im Wettstreit der Hochschulen nicht bestehen. Deshalb ist es gut, dass man aufhört, die Sprachen als Mittel zur kulturpolitischen Auseinandersetzung zu missbrauchen und beginnt, sie für die eigene Entwicklung zu begreifen und als Chance zu nutzen. Die steht gar nicht schlecht: Palma ist eine attraktive Stadt, die UIB bietet als kleine Hochschule sehr gute Bedingungen.

Das sind Pfunde, mit denen man wuchern sollte. Nicht zuletzt sind es auch die eigenen Studenten, die von internationalem Zulauf profitieren werden. Und die Gäste werden bald merken, dass es gar nicht so schwierig ist, auch einer Vorlesung auf Katalanisch zu folgen, wenn man gut Spanisch spricht. Denn Mehrsprachigkeit ist kein Problem, sondern ein Segen.