Perfekt organisiert, klar geregelt, mit ausreichend Personal und
den nötigen Geldern ausgestattet: Der Nationalpark Cabrera gilt
selbst unter Naturschützern als vorbildlich. Von den elfjährigen
Erfahrungen ihrer mallorquinischen Kollegen sollten vergangene
Woche die Mitarbeiter der noch ganz jungen Verwaltung eines
griechischen Nationalparks profitieren. Die Stiftung Euronatur
hatte eine Delegation von der Insel Zakynthos zu einer einwöchigen
Informationsreise nach Mallorca gebracht. Am Freitag wurden die
griechische Nationalparkverwaltung und Vertreter der dort vom
Naturschutzgebiet tangierten Gemeinden auf Cabrera
herumgeführt.
Wir hoffen, dass der Meeresnationalpark Zakynthos einmal so gut
funktioniert wie Cabrera”, sagte Gerald Hau, Projektleiter der
Stiftung Euronatur, zum Abschluss des Besuchs. In Griechenland gebe
es zwar eine Reihe von Naturparks – „aber viele bestehen nur auf
dem Papier”. Um wirksam Naturschutz betreiben zu können, sei eine
Verwaltung der Schutzgebiete unerlässlich.
Zakynthos und Cabrera haben einige gemeinsame, aber auch völlig
unterschiedliche Voraussetzungen. Beides sind Inseln und sowohl
terrestrischer als auch mariner Nationalpark. Sie teilen sich die
klimatischen Bedingungen des Mittelmeerraums und die
Unterwasserwelt. Die Lebensräume an Land sind ähnlich.
Im Gegensatz zu Cabrera ist Zakynthos aber bewohnt und nicht
komplett Nationalpark. In den vergangenen Jahren gab es dort
heftige Konflikte zwischen Naturschützern, Tourismusbranche und
Gemeindeverwaltungen. Unter anderem geht es um die Nutzung eines
Strandes, an dem Schildkröten ihre Eier legen. Die auf Zakynthos
vorkommende Mönchsrobbe gehört zu den seltensten Säugetieren der
Welt.
Von den Bedingungen auf Cabrera, die durch die isolierte Lage
begünstigt werden, können die griechischen Naturschützer bislang
nur träumen: Auf Cabrera sind maximal 200 Besucher pro Tag
zugelassen. Der Nationalpark verfügt über Personal zur Überwachung
des Schutzgebiets, für Umwelterziehung von Schülern, über ein
Forschungszentrum und ein Museum zur Geschichte der Insel.
Relativ neu ist die Installation einer Photovoltaik-Anlage. Dort
soll theoretisch so viel Solarenergie produziert werden, dass es
für die Versorgung der ganzen Insel reicht.
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