Zunächst machten die Brötchen Furore, die „Petits Pains
Picasso”, die der Künstler für den Dorfbäcker Bianco in Vallauris
in der Provence formte. Das war zu Beginn seiner Leidenschaft für
Keramik und Töpferei. Insgesamt entstanden mehr als 2000 Stücke,
von denen rund 60 – aus den Jahren 1947 bis 1969 – im Museum Can
Planes in Sa Pobla zu sehen sind. Die Arbeiten sind ein Teil der
Sammlung des Verlegers Pere Serra.
Die Keramiken von Pablo Picasso sind erst seit einigen Jahren,
seit einer Ausstellung, die sein Sohn Claude in der Royal Academy
of Arts in London und später im Metropolitan Museum in New York
organisierte, auf dem Kunstmarkt präsent, obwohl der Künstler seit
den frühen 20er Jahren seine Liebe zu Ton und Keramik entdeckt
hatte. Seitdem er weitgehend in der Provence lebte, schuf er immer
häufiger Skulpturen und Keramiken. Zunächst in Vallauris, wo heute
der Dorfplatz durch die Picasso-Skulptur „Mann mit Schaf” gekrönt
wird. Später in seinem letzten Wohnsitz „Notre-Dame-de-Vie” bei
Mougins, wo der Künstler 1973 starb.
Die Ausstellung in Sa Pobla zeigt viele verschiedenen Formen und
Arbeitstechniken, mit denen Picasso experimentierte. Die Themen,
die er auch in den bemalten Keramiken behandelte, ähneln jenen
seiner Bildwerke: Frauen, mythologische Szenen, Tauben und die
Corrida, der Stierkampf. Die Serie „La comida de las manchas” zeigt
in acht verschiedenen Tellern unterschiedliche Aspekte von Stier
und Torero, schwarze Gestalten auf immer andersfarbigem Grund. Auch
in der kleinen Form ist Picasso, der die Kunst des 20. Jahrhunderts
wie kein anderer revolutioniert hat, einer der ganz Großen.
Keramik von Pablo Picasso (1947 bis 1969) im Museu d'Art
Contemporani und Museu de la Jugueta, Sa Pobla, Carrer Antoni Maura
6. Geöffnet von Dienstag bis Samstag von 10 bis 14 und von 16 bis
20 Uhr, sonntags 10 bis 14 Uhr. http://www.museu.org.
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