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Zur Rettung des in die Krise geratenen Perlen-Herstellers Majórica in Manacor will die Geschäftsführung 188 Stellen – über ein Drittel der Arbeitsplätze – streichen sowie staatliche Hilfen in Höhe von einer Milliarde Pesetas (11'75 Millionen Mark) beantragen. Dies verlautete aus Gewerkschaftskreisen nach einem Treffen mit der Geschäftsführung, bei dem Majórica-Vorstandschef Vivian de Mesquita den seit langem angekündigten Sanierungsplan erstmals auf den Tisch legte. Das Unternehmen selbst hüllte sich bislang in Schweigen und kommentierte die Angaben der Arbeitnehmervertreter mit keiner Silbe. Unterdessen erteilte die Balearen-Regierung dem Ruf nach Finanzhilfen eine Absage.

Das traditionsreiche Vorzeigeunternehmen mit internationalem Renommee hat derzeit langfristige Kreditschulden in Höhe von sieben Milliarden Pesetas (82'3 Millionen Mark), wie Mitte Oktober bekannt wurde. Der balearische Arbeitsminister Eberhard Grosske (Vereinigte Linke) attestierte der Geschäftsleitung eine „miese Führung”.

Bei der Zusammenkunft mit dem Management wiesen die Betriebsräte der Abteilung Schmuckherstellung sowie Funktionäre der Gewerkschaft UGT einen Stellenabbau zur Sanierung der Firma kategorisch ab und forderten Einsicht in die Geschäftszahlen. Die Betriebsräte der beiden Bereiche Perlenproduktion und Handel, unterstützt von der Gewerkschaft CO, signalisierten Gesprächsbereitschaft, schlossen aber Verhandlungen über einen Stellenabbau aus.

Unterdessen warf die Vereinigte Linke in Manacor der Konzernführung vor, die Firma vorsätzlich in die Krise getrieben zu haben, um die Produktion unter dem bekannten Markennamen nach Asien zu verlagern.