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Die spektakulären Regenfälle auf Mallorca haben in der vergangenen Woche die leeren Stauseen weitestgehend gefüllt. Innerhalb weniger Tage stieg der Wasserstand im Gorg Blau und im Cúber von sieben auf 80 Prozent des Fassungsvermögens, berichtete die Präsidentin der stätischen Wasserwerke Emaya, Maria Crespo.

In den beiden Talsperren in der Serra de Tramuntana befinden sich somit über 7'5 Millionen Kubikmeter Wasser. Vor genau einem Jahr waren die beiden Stauseen nur zu knapp 17 Prozent gefüllt. Im trockenen Sommer 2000 lag der Wasserstand sogar unter zehn Prozent. In den Medien erschienen damals Fotos vom ausgetrockneten Grund der Speicher, die an Wüstenlandschaften erinnerten.

Viel voller dürften die Speicher derzeit nicht mehr werden. Denn ab 80 Prozent Fassungsvermögen wird das kostbare Nass über Rohre dem Grundwasservorkommen S'Estremera bei Lloseta zugeleitet. Mit der jetzigen Wassermenge in den beiden Stauseen könnte Palma ohne jede weitere Quelle rein rechnerisch 66 Tage lang versorgt werden, sagte die Emaya-Chefin. So voll wie jetzt seien die Speicher zuletzt im Jahre 1996 gewesen.

Die starken Regenfälle haben neben den offenen Speichern auch dem Grundwasserkommen auf der Insel gut getan, hieß es. Überschüsse aus anderen Vorkommen wie etwa in Llubí werden ebenfalls den Brunnen von S'Estremera zugeführt. Würde das Wasser nicht aufgefangen, flösse es in das Feuchtgebiet S'Albufera ab.

Im Monat November fielen allein im Zulaufgebiet des Gorg Blau 766 Liter Regen pro Quadratmeter. Die größten Niederschlagsmengen wurden mit 232 Litern am Sonntag, 11. November, sowie am Donnerstag, 15. Novbember, mit 185 Litern registriert.

Die Seen spielen für die Versorgung Mallorcas nur eine untergeordnete Rolle, werfen aber stets ein Schlaglicht auf die jeweilige Wassersituation der Insel.