Die Pla de Bages ist die vorläufig letzte geschützte
Herkunftsbezeichnung, die im katalanischen Weinanbaugebiet
hinzukam. Sie liegt westlich von Barcelona. Wie eine Krake frisst
sich die Großtadt mit ihren Industriegebieten immer näher an die
Weinberge der Denominación heran.
Die Böden dieser Region sind karg, lehmig und sandig. Das Klima
kann man eher kontinental als mediterran bezeichnen, und üppige
Regenfälle sind selten. Trotzdem gelingt es einer Handvoll Winzern
jedes Jahr aufs Neue, zwar keine superteuren Wunderweine, aber
dennoch preisgünstige, qualitativ sehr gute Tischweine
herzustellen.
Angebaut werden neben den französischen Rebsorten Merlot und
Cabernet Sauvignon auch die weißen Trauben Parellada und Picapoll.
Die Parellada verwendet man zur Cava-Erzeugung, der Picapoll ist
eine Traube, die nur in dieser Gegend Spaniens vorkommt. In
Frankreich kennt man sie als Piquepoul, dort wird sie zur
Herstellung von Wermuth verwendet.
Picapoll 2000 heißt der gleichnamige Weißwein der Bodega Celler
Solergibert. Sie befindet sich in Artes, einem der Weinzentren der
Pla de Bages. Die Familie Solergibert sind Winzer in der zehnten
Generation. Die heutige Leitung der Bodega liegt in den Händen von
Josep und seiner Frau. Der Picapoll 2000 ist sortenrein. Man hat
ihn zusätzlich zweieinhalb Monate in amerikanischen Eichenfässern
gelagert, was ihm mehr Komplexität und Aroma verleiht.
Trinkt man ihn sehr kalt (3 bis 4 Grad), schmeckt er leicht nach
Ananas, trinkt man ihn jedoch wärmer (7 bis 8 Grad ), erscheinen
Spuren von Geröstetem und Vanille. Dieser Weißwein passt sehr gut
zu allen Variationen des Bacalao oder zu hellen Fleischsorten. Er
kostet 950 Pesetas und ist ein herrlich frischer Tischwein
gehobener Klasse.
Der Autor ist Inhaber der Weinhandlung „Casa del Vino” in
Manacor.
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