Bei der Einführung der Ökosteuer für Touristen auf den Balearen
will Ministerpräsident Francesc Antich (PSOE) die durch die
Terrorattentate ausgelöste Weltkrise berücksichtigen. Am Dienstag
erklärte der Regional-Regierungschef in Palma, dass die Taxe nicht
kassiert werden solle, wenn wegen der Weltlage die
Tourismusindustrie auf dem Archipel schwerwiegende wirtschaftliche
Probleme bekomme.
Das Gesetz zur Ökosteuer, nach dem Urlauber im Hotel pro Person
und Nacht zwischen 0'25 und zwei Euro zahlen müssten, wurde vom
Balearen-Parlament beschlossen, liegt aber wegen der
Verfassungsklage der spanischen Zentralregierung momentan auf Eis.
Das Gericht in Madrid hat noch gut vier Monate Zeit zu entscheiden,
ob das Gesetz bis zu einem endgültigen Urteil ausgesetzt
bleibt.
Ansonsten habe die Regionalregierung laut Antich ihre Meinung
nicht geändert: „Wenn die Suspendierung aufgehoben wird, erheben
wir die Abgabe auch”, bestätigte er. Antich bemerkte, dass
Destinationen wie die Karibik zwar einen Rückgang der
Besucherzahlen hinnehmen müssten, auf die als sicher geltenden
Balearen wegen der Krisenstimmung aber sogar mehr Touristen kommen
könnten.
Bei der Ausarbeitung des Haushalts für 2002 hat die
Balearenregierung jedenfalls die möglichen Auswirkungen der Krise
berücksichtigt. Die Einnahmen aus der Ökosteuer werden
gegebenenfalls nach dem 30. Dezember in den Etat eingerechnet. Der
erste Etat, der in Euro aufgelegt wurde, sieht stagnierende
Einnahmen vor. Finanzminister Joan Mesquida (PSOE) erklärte, man
habe dabei eine Abschwächung des Immobilienmarktes und keine
Steigerung bei der Abgabe aus dem Handel mit gebrauchten Immobilien
vorgesehen.
Dennoch steigt das Etatvolumen um 119'3 Millionen Euro, die von
einer für die Inselgruppe vorteilhafteren Verteilung der
Steuergelder durch die Madrider Zentralregierung rühren. Insgesamt
verteilt Mesquida 1'12 Milliarden Euro.
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