Gerhard Schröder, seine Frau Doris Schröder-Köpf und deren
Tochter Klara reisten am Donnerstag nach drei Wochen
Mallorca-Urlaub wieder ab. Gegen 15 Uhr bestieg der Kanzler eine
Luftwaffenmaschine nach Hannover, wo er zu einer Gedenkfeier für
die Opfer des Concorde-Absturzes erwartet wurde. Mutter und Kind
flogen Charter. Ein Statement zum Abschied gab der Kanzler nicht
ab. Als Schröder die Entscheidung fällte, seinen Sommerurlaub auf
Mallorca zu verbringen, hielt sich die Überraschung in Grenzen.
Schließlich ist er als Inselfan bekannt.
Die große Vorfreude auf den wichtigen Gast schlug aber zumindest
bei den mallorquinischen Zeitungen in Ernüchterung um, denn
Schröder machte sich bei der Ankunft am 26. Juli, einem Mittwoch,
rar. Statt sich ein paar Minuten fotografieren zu lassen, gab es
eine regelrechte Verfolgungsjagd, weil sein Urlaubsort
geheimgehalten werden sollte. Die abgebrühten mallorquinischen
Reporter stiegen daraufhin in den Hubschrauber und schossen
Luftbilder von seiner Finca. Der Kanzler wollte nur eins: Ruhe.
Dennoch war er auch auf Mallorca im Amt: Er traf er sich mit dem
balearischen Ministerpräsidenten Francesc Antich zum Essen, wobei
Fotografen unvermeidlich waren. Doch Fragen wollte er keine
beantworten, gab lediglich Auskünfte über seinen Urlaub.
Einheimische Reporter wurden von seinen Bodyguards weggeschoben –
was diese mit bitteren Kommentaren vergalten. Schröder sei ein
schlechtes Vorbild für seine Landsleute, die auf Mallorca leben und
Urlaub machen.
Besser lief es dann beim Treffen mit dem Vorsitzenden der PSOE,
Rodríguez Zapatero, bei dem Antich wieder mit von der Partie war.
Schröder stand im Anschluss für ein paar Fragen zur Verfügung. Wie
auch nach der Audienz bei König Juan Carlos. Alle Treffen verliefen
anscheinend in lockerer, freundschaftlicher Atmosphäre.
Die restliche Zeit verbrachte die Kanzlerfamilie vor allem
gemeinsam, wozu in Deutschland so wenig Gelegenheit besteht. Man
konnte, war in der deutschen Presse zu lesen, lange schlafen, aalte
sich am Pool, machte Ausflüge. So standen Einkaufsbummel in Palma
und Cafébesuche in Puerto Portals auf dem Programm.
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