Teil 11 der MM-Videoserie "Die Mallorquiner" von der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen. Präsentiert von TUI. (Länge: 07:01) | Youtube: Mallorca Magazin TV

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Wenn Antonio „Toni” Frau von den anmutigen Tieren spricht, leuchten seine Augen. „Ich bin mit Pferden aufgewachsen und sie waren schon immer ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben.” Der Insulaner aus Sóller hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die einheimische Pferderasse auf Mallorca zu schützen. „Ich komme aus dem Tramuntana-Gebirge und habe mein ganzes Leben hier verbracht. Mein Hobby ist es, mallorquinische Pferde zu züchten. Ich liebe diese Rasse und werde alles daran setzen, sie zu bewahren.”

Antonio Frau ist in Sóller geboren und lebt bereits sein gesamtes Leben dort. Der Mallorquiner widmet sich dem Schutz und dem Erhalt der einheimischen Pferderasse.

Schon von Kindesbeinen an hatte Toni Frau täglich mit den Vierbeinern zu tun. Auf dem Anwesen seiner Großeltern wurden die robusten Tiere vor allem für die Feldarbeit eingesetzt. „Damals gab es keine Arbeitsmaschinen, die Pferde halfen uns bei der Ernte und sicherten uns den Lebensunterhalt.” Neben Oliven spielten vor allem die Orangen eine wichtige Rolle. Die meisten Früchte wurden nach Frankreich exportiert.

Mittlerweile sind 336 Pferde der einheimischen Rasse registriert.

Im Laufe der Jahre veränderte sich aber die Arbeit auf dem Land. „Die Ernte wurde von Maschinen übernommen und der Tourismus stand immer mehr im Vordergrund. Meine Eltern eröffneten schließlich eine Bäckerei. Ich sollte mit ins Unternehmen einsteigen. Die Idee gefiel mir allerdings nicht sonderlich gut”, erzählt Toni Frau und lacht. Da kam dem damals jungen „Solleric” die Einberufung ins spanische Militär wie gerufen. Denn Toni Frau hatte Glück: „Ich wurde zur nordafrikanische Küste in der Nähe von Ceuta geschickt. Dort kümmerte ich mich um den Beritt der Pferde des Kommandanten. Das war eine schöne Zeit”, erinnert sich Frau und schwelgt in Erinnerung. Rund 15 Monate verbrachte der Mallorquiner in Nordafrika, bevor er nach Sóller zurückkehrte.

Toni Frau beschäftigte sich immer intensiver mit der Geschichte der einheimischen Pferde. „Die mallorquinische Rasse war fast ausgestorben. Es gab nur noch zwei Hengste und vier Stuten. Die Leute hier haben lieber spanische, arabische Pferde oder einen Traber gekauft als ein mallorquinisches Pferd.”
Der Insulaner Pedro Salas, ebenfalls ein Fan des mallorquinischen Pferdes, begann schließlich mit der Zucht der übriggebliebenen Tiere. Im Laufe der Jahre konnte sich der Bestand gut entwickeln. So sind mittlerweile 336 Pferde in der balearischen Vereinigung zum Schutz der mallorquinischen Pferderasse registriert. Mehr als 150 davon leben auf Mallorca, der Rest wurde auf das Festland oder in andere Länder verkauft. Zudem gibt es eine Samenbank, die den Erhalt der Rasse im Falle einer Seuche oder Krankheit sichern soll.

Die mallorquinische Rasse zeichnet sich unter anderem durch ihr pechschwarzes Fell aus.
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Die einheimischen Vierbeiner zeichnen sich durch diverse Merkmale aus. Zunächst gibt es einige äußerliche Aspekte. Antonio Frau erklärt: „Das mallorquinische Pferd muss pechschwarz sein. Allenfalls erlauben die Zuchtvorschriften nur einen weißen Fleck auf der Stirn. Wenn das Tier auch nur einen weißen Fuß habe, tauge es nicht mehr zur Zucht und würde kastriert. Zudem sind sie im Brustbereich sehr muskulös, der Schweif setzt tiefer an, als bei anderen Rassen.” Des Weiteren zeichnen sich die Pferde durch einen besonderen Charakter aus. „Sie sind zutraulich und liebenswert. Außerdem sind die Tiere robust, aber elegant zugleich. Sie sind vielseitig einsetzbar: für den Sport, die Feldarbeit und für den Transport. Man kann mit ihnen im flachen Gelände reiten oder einen Ausflug in die Berge machen. Sie sind einfach Allrounder.”

Auch Toni Fraus Sohn Antonio liebt Pferde über alles und verbringt viel Zeit im Sattel.

Auch sein Sohn Antonio liebt Pferde über alles und verbringt viel Zeit im Sattel. „Das hat er von mir geerbt. Er saß schon auf dem Pferd als er gerade einmal laufen konnte.” Antonio Frau selbst unternimmt derzeit am liebsten Kutschausflüge. Nach einer Knieoperation kann er sich momentan nicht in den Sattel schwingen. Insgesamt verfügt Toni Frau über zwanzig verschiedene Kutschen. Darunter befinden sich echte Schmuckstücke mit historischem Hintergrund, wie ein Erbstück, das seine Großeltern von Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich kauften.

Doch egal ob im Sattel oder auf der Kutsche: Toni Frau verbringt mindestens die Hälfte des Tages mit seinen Tieren. Derzeit hat er vier Jungpferde und eine kleine Herde aus Stuten, die sich auf einem Landstück in der Nähe von Fornalutx befinden. „Von sieben Uhr morgens, wenn ich sie füttere, bis mittags um zwei bin ich jeden Tag mit den Tieren beschäftigt”, erklärt Frau. „Die Pferde sind mein Leben. Ohne sie wäre ich lieber im Jenseits.”

Kooperation mit TUI

Unterstützung aus der Touristikbranche: Gesponsert wird das Video-Projekt von Europas führendem Touristikkonzern TUI. Gegründet wurde die Initiative 2016 mit dem Ziel, in den Destinationen nachhaltige Projekte zu unterstützen. Dabei setzt die Stiftung auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Der Konzern fördert dabei nachhaltigen Tourismus in Zusammenarbeit mit Einheimischen.