Maschinen unterschiedlicher Fluggesellschaften parken in der Nacht auf dem Vorfeld des Flughafen Hamburg. Für Donnerstag sind alle Starts mit Passagieren abgesagt worden. | Bodo Marks/dpa

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Die Reise in den Mallorca-Urlaub wird in diesen Tagen wieder zur Geduldsprobe werden. Wegen erneuten Streiks an deutschen Flughäfen am Donnerstag, 14. März, müssen 90.000 Reisende umplanen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden, so schätzt der Flughafenverband ADV. Von der erneuten Streikwelle sind mehrere Airports betroffen, unter anderem Berlin, Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden und Köln. Wegen des ganztägigen Ausstands der Luftsicherheitskräfte am Donnerstag können Passagiere nicht mehr in den Sicherheitsbereich kommen. Daher sind in der Regel keine Abflüge möglich.

Für diesen Freitag, 15. März, rief die Gewerkschaft Verdi weitere Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aus. Dann sollen sie ihre Arbeit an den Airports in Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig sowie erneut in Karlsruhe/Baden-Baden niederlegen. Wer in diesen Tagen eine Reise nach Mallorca geplant hatte, sollte sich rechtzeitig mit der Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter in Verbindung setzen. Welche Rechte Sie haben, wenn sich Ihr Flug verspätet oder gestrichen wird, lesen Sie hier.

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Zudem rief Verdi am Flughafen München die Beschäftigten in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle von Donnerstag um 4.00 Uhr bis Freitag um 6.00 Uhr zum Ausstand auf. Das betrifft vor allem den Bereich Fracht. Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main ist von den Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an diesem Donnerstag und Freitag nicht betroffen. Dort, wie auch in München, könnte allerdings der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals vom Dienstag und Mittwoch vereinzelt noch Verspätungen und Flugausfälle nach sich ziehen.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Bei dem Konflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.

Die Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro mehr pro Stunde in drei Stufen angeboten, wodurch die Monatslöhne um 432 Euro bis 470 Euro steigen würden. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 24 Monaten haben. Eine sechste Verhandlungsrunde mit Verdi ist für den 20. März verabredet. Bereits wieder verhandelt wird seit Mittwoch für das Lufthansa-Bodenpersonal. Die Gespräche zwischen der Fluggesellschaft und Verdi sollten an diesem Donnerstag fortgesetzt werden. Verdi verlangt für die 25 000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist nach vier Verhandlungsrunden eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.