Die Arbeitslosenzahlen auf Mallorca erreichen diesen Winter historische Tiefstwerte. | JOSEP BAGUR GOMILA

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Der wirtschaftliche Erfolg einer Region wird bekanntermaßen in Zahlen und Vergleichsstatistiken gemessen. Am einfachsten geht das auf Mallorca und seinen Nachbarinseln, deren Hauptwirtschaftszweig der Tourismus ist. Die jüngsten Zahlen des balearischen Statistikamtes bescheinigen der regionalen Wirtschaft demnach ein brummendes Wachstum im Vergleich zu den Vorjahren.

So wurden von Januar bis Ende Oktober dieses Jahres auf allen Inseln mehr als 17,2 Millionen Urlauber registriert, so viele wie noch nie zuvor. Davon waren mehr als 14 Millionen Ausländer. Deutsche stellten mit über 4,4 Millionen Urlaubern den Löwenanteil, gefolgt von Briten mit knapp 3,7 Millionen Urlaubern sowie 2,6 Millionen Touristen aus Nicht-EU-Staaten.

Die Mehrzahl an Touristen hat auch zu einem Anstieg ihrer Ausgaben auf den Inseln geführt. So wurden in den ersten zehn Monaten dieses Jahres rund 17,2 Milliarden Euro von in- und ausländischen Besuchern ausgegeben, der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Und gleich zwei Milliarden mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr.

In Sachen Ausgaben liegen die Deutschen in ganz Spanien mit rund 11,4 Milliarden Euro übrigens „nur” an zweiter Stelle hinter den Briten, die von Januar bis einschließlich Oktober knapp 17,8 Milliarden Euro landesweit ausgaben. In ganz Spanien lag die Gesamtsumme der touristischen Ausgaben bei rund 95 Milliarden Euro.

Neue Rekorde stellten die Balearen dafür bei den Pro-Kopf-Ausgaben auf. Allein im vergangenen September gab jeder Tourist auf den Inseln durchschnittlich 1217 Euro aus, etwa 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Das sind bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von sechs Tagen exakt 192 Euro pro Tag und Person.

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Einen numerischen Beweis für das wirtschaftliche Wachstum in diesem Jahr auf den Balearen bieten auch die aktuellen Beschäftigungszahlen. In den konjunkturschwächeren Monaten im Herbst und Winter steigen die Arbeitslosenzahlen für gewöhnlich drastisch an. Auf Mallorca und den Nachbarinseln fiel dieser Anstieg in diesem November jedoch spanienweit am geringsten aus. So waren im vergangenen Monat auf den Balearen insgesamt 492.981 Beschäftigte bei der Sozialversicherungsanstalt gemeldet, fast 15.600 mehr als im November 2022. Die Zahl der Arbeitslosen betrug 32.942, die niedrigste seit über 15 Jahren.

Die Balearen stehen damit weiterhin an der Spitze des Abbaus der Arbeitslosigkeit in Spanien im Jahresvergleich mit 9,7 Prozent weniger als 2002 
(-3545 Arbeitslose). Seit Beginn der regionalen Statistikvergleiche im Jahr 1996 stieg die Arbeitslosigkeit auf den Balearen im November stets enorm an, aber in diesem Jahr ist der Anstieg der geringste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Im Monatsvergleich beträgt der Rückgang der Arbeitslosenzahlen 15,5 Prozent (90.495 weniger), während die Zahl der Beschäftigten um 4,2 Prozent (1327) gestiegen ist, was relativ gesehen den höchsten Anstieg in ganz Spanien darstellt.

Aufgeschlüsselt nach Branchen ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Oktober im Baugewerbe zurück (-4,41 Prozent) und stieg im Dienstleistungssektor (6,03 Prozent), in der Industrie (3,96 Prozent) und in der Landwirtschaft (1,99 Prozent) an.

All diese Zahlen und Statistiken sind für den balearischen Arbeitsminister, Alejandro Sáenz de San Pedro, ein klarer Beweis für „die Konsolidierung der Verlängerung der Tourismussaison und den Beginn des Endes der Saisonalität”.