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Im Foyer des Robinson Clubs in der Cala Serena wird es eng an den Wänden: Zu den zahlreichen gerahmten Ehrungen für vorbildliches Umweltmanagement dürften in nächster Zeit noch einige hinzukommen. Denn am Dienstag hat der Hotelkomplex seine neue Energieanlage hochgefahren: Der Club hat sich von den fossilen Brennstoffen (bisher 220.000 Liter Heizöl jährlich) verabschiedet und heizt jetzt mit Biomasse, konkret Pellets. Die vier installierten Brenner, benannt nach mallorquinischen Naturparks, haben eine Leistung von 720 kW.

Damit darf sich das Haus auf die Fahne schreiben, seine Energie CO2-neutral zu generieren. Bei der Präsentation der neuen Anlage gab Monti Galmés, Robinson-Direktor für Spanien und Portugal, bekannt, dass der Club für sein vorbildliches Energiemanagement als erstes Hotel Spaniens die Zertifizierung DIN EN 16001 führen darf. MM sprach mit Monti Galmés über die "grüne Politik" seines Hauses.

Mallorca Magazin: Welches sind Ihre Beweggründe für die fortlaufenden Investitionen in Umwelttechnik?
Galmés: Sie sind eine Notwendigkeit. Ein zukunftsorientiertes Unternehmen muss heutzutage ein stimmiges Konzept für Energieeffizienz vorweisen können. Wir stellen uns der Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit.

MM: Lohnen sich die Investitionen, zuletzt fast eine halbe Million Euro, auch betriebswirtschaftlich?
Galmés: Ja, unsere jüngsten Investitionen amortisieren sich in fünfeinhalb Jahren. Auch deshalb übrigens, weil es öffentliche Zuschüsse gibt.

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MM: Ist in dieser Rechnung auch schon der Image-Bonus mit einbezogen?
Galmés: Nein, dieser Bonus kommt noch hinzu. Da verfahren wir ganz nach der Divise „Tue Gutes und rede darüber”. Sicherlich können wir so den einen oder anderen Gast animieren, sich für uns zu entscheiden.

MM: Ist ein „sauberes” Umweltmanagement wirklich so wichtig für den Hotelgast?
Galmés: Ja, der Kunde erwartet von uns, dass wir nachhaltig denken und handeln. Deshalb geben wir das auch auf verschiedenen Wegen bekannt: in unserer Clubzeitung, auf dem Infokanal oder bei unseren Umweltrundgängen für Hotelgäste. Wir haben jede Woche einen „grünen Tag”, bei dem die Nachhaltigkeit das Tagesthema ist. Es ist ganz wichtig, Mitarbeiter und Gäste in die Prozesse zu involvieren.

MM: Sie haben überwiegend deutsche Gäste. Ist Ihr Engagement generell auf Spanien oder Mallorca übertragbar?
Galmés: In Deutschland ist der Umweltgedanke sicherlich ausgeprägter als in Spanien. Aber es hat sich auch hier enorm viel getan. Denken Sie an das jüngste Urteil zum Fall Ses Covetes, an die Ausweisung von Naturparks, an den Schutz der Tramuntana. Es reicht noch nicht, aber man spürt doch deutlich, dass der Umweltschutz an Bedeutung gewonnen hat. Zu Ihrer Frage nach der Übertragbarkeit:Die nachhaltige Umstellung eines Hotels ist kein Schnellschuss. Wir arbeiten immerhin schon seit zehn Jahren daran.

MM: Haben Sie weitere konkrete Anregungen für Umweltschutz auf der Insel?
Galmés: Die Landwirtschaft müsste stärker unterstützt werden, denn die Bauern sind die besten Gärtner. Wenn die Landschaft gut gepflegt ist, ist das die schönste Visitenkarte. Generell müssen wir aufpassen, dass der Landverbrauch minimiert wird.