Der Mallorquiner ist ein ponyartiges Kleinpferd – es handelt sich bei dem Tier überwiegend um Rappen, ohne jegliche Abzeichen. | Ultima Hora

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Bereits seit Jahrzehnten steht das Mallorquinische Pferd auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Im Jahr 1988 gab es nur noch 27 Exemplare der alten Rasse, deren Widerristhöhe bei 140 bis 150 Zentimetern liegt. Dank der Arbeit verschiedener Vereine und Verbände ist die Anzahl des ponyartigen Kleinpferdes wieder auf 340 Exemplare gestiegen.

Besonders engagiert zeigte sich der "Spanische Verband der Züchter und Besitzer reinrassiger Mallorca-Pferde ", der in den 90er Jahren gegründet wurde und heute 44 Mitglieder zählt. Ein Mitglied des Verbands, Tomeu Adrover Parrulla, sagte gegenüber der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora: "Ich habe 18 Pferde und drei von ihnen sind trächtige Stuten". Für das Bestehen der Rasse ist das ein voller Erfolg, schließlich kann das Balearenpony nur überleben, wenn es sich auch dementsprechend fortpflanzt.

Toni Mas, Sekretär des Verbandes, erklärte: "Wir haben eine Samenbank für die Tiere eingerichtet, in der das Pferdesperma in Stickstoff gelagert wird, was eine optimale Konservierung garantiert. Es handelt sich hierbei um einen sehr komplexen, langwierigen und kostspieligen Prozess". Dabei entscheide der entsprechende Besitzer des jeweiligen Balearenponys, bei welchem seiner Tiere eine Besamung durchgeführt werde.

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Damit sichergestellt wird, dass das Caballo Mallorquin auch weiterhin reinrassig bleibt, werden strenge DNA-Bluttests durchgeführt, die darauf hinweisen, wer die Stammeltern sind. Darüber hinaus werde auch jedes neugeborene Fohlen Mas zufolge registriert.

2008 war das geburtenstärkste Jahr des Balearenponys, in dem der Bestand um 33 Exemplare vergrößert wurde. Doch auch 2023 scheint für die Pferderasse vielversprechend zu sein, denn der Verband rechnet mit insgesamt 22 Geburten.

In der Vergangenheit wurde der "Mallorquiner" vor allem in der Landwirtschaft, bei Oliven- und Weingärten eingesetzt. Durch die zunehmende Motorisierung drohte das Balearenpony von der Bildfläche der Insel zu verschwinden, da die Nachfrage an dem Nutztier gering war. Adrover Parrulla sagt: "Jetzt züchten wir es. Es handelt sich um ein edles und starkes Pferd, das sich an die Bedingungen auf unserer unsere Insel angepasst hat."