Nachdem am Freitag vergangener Woche bekanntgeworden war, dass zwei Gerichte unabhängig voneinander die "Untätigkeit" der Stadtverwaltung in Sachen Lärmschutz beanstandeten, ging die Stadt Palma zu Wochenbeginn in die Offensive. Der verantwortliche Stadtrat Llorenç Bauzá (Volkspartei PP) sagte am Montag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", dass sein Dezernat die vorübergehende Schließung von zwei Musikbars angeordnet habe.
Laut Bauzá wurde ein Lokal bereits für drei Wochen versiegelt. Dem zweiten Lokal drohe gar eine sechswöchige Schließung, zudem eine Geldbuße wegen wiederholter Missachtung kommunaler Lärmschutzvorschriften. Die Schließung sei jedoch noch nicht vollzogen worden, weil der Betreiber Rechtsmittel gegen die Anordnung eingelegt habe. In beiden Fällen handelt es sich "Ultima Hora" zufolge um zwei Irish Pubs – das Shamrock und das Three Lions an Palmas Ausgehmeile Paseo Marítmo.
Zum Hintergrund: Sowohl das Verwaltungsgericht als auch der Oberste Balearische Gerichtshof hatten die Stadtverwaltung aufgrund ihrer "Untätigkeit" bei der Bearbeitung von Lärmbeschwerden ermahnt. Bauzá zufolge reichten die Beschwerden der Anwohner teilweise bis ins Jahr 2022 zurück.
In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass seit der Machtübernahme der Volkspartei im Sommer 2023 derartige Beschwerden konsequent in Bußgeldverfahren und zeitweise Schließungen umgewandelt worden seien. In den ersten Monaten seiner Amtszeit habe man zehn Sanktionsprotokolle ausgestellt.
Der Stadtrat unterstrich den Willen der Stadtverwaltung, der Schutzpflicht gegenüber ihren Bürgern nachzukommen und die Einhaltung der Nachtruhe zu gewährleisten. Aus diesem Grund sei die Polizeipräsenz in neuralgischen Ausgehbereichen zwischen 23 und 5 Uhr morgens verstärkt worden. Überdies, so Bauzá, habe man eine spezielle Kommission für den Paseo Marítimo eingerichtet.
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