Dass Lutz Heimann und Lars Görny bereits am
zweiten Tag ihres Mallorca-Abenteuers die Neoprenanzüge gegen die
hellblauen Shirts mit den vielen Sponsorenaufdrucken eintauschen
mussten, freute wohl nicht einmal die Geldgeber. Aber bei sieben
bis acht Windstärken und drei Meter hohen Wellen ging am Montag an
der Nordküste gar nichts. „Ich bin um 6.15 Uhr losgeschwommen und
habe in 50 Minuten gerade einmal 2'3 Kilometer geschafft. Am Vortag
ging's im Schnitt doppelt so schnell voran. Dann habe ich auch noch
eine Qualle abgekriegt”, so Görny.
Aus Sicherheitsgründen wurde die Inselumrundung der beiden
ehemaligen Weltklasse-Rettungsschwimmer unterbrochen. „Wir wollen
kein Risiko eingehen, Menschenleben haben absolute Priorität”, so
die Organisatoren des Events. Das gesteckte Ziel werde durch die
Unterbrechung nicht beeinträchtigt. „Wir haben ohnehin einen
Reservetag eingeplant.”
Wie bereits berichtet (siehe MM 27/07), wollen Heimann
und Görny als erste Sportler Mallorca umschwimmen und sich damit
einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde sichern. Dass sie das
schaffen werden, so die beiden Athleten, stehe nach wie vor außer
Frage. „Wir sind topfit und voll motiviert.” „Den Lutz”, sagt
Görny, „musste sein Trainer gestern immer bremsen. Der war ihm zu
schnell unterwegs.”
Am Sonntag stiegen die beiden Rettungsschwimmsportler, die in
ihrer Karriere insgesamt 107 Titel holten (darunter allein 35
Weltmeisterschaften für Heimann) am frühen Morgen in Peguera ins
Meer. Im stündlichen Wechsel kraulten sie an Port de Andratx und
Sant Elm vorbei bis nach Sóller und erfüllten ihr Tagespensum von
60 Kilometern bereits zwei Stunden früher als gedacht.
Mit der Wetterbesserung am Dienstag stand einer Wiederaufnahme
des Rundkurses nichts mehr im Wege. Allerdings hatte Heimann mit
Seekrankheit zu kämpfen, so dass in einem anderen Rhythmus
gewechselt wurde und sein Partner etwas länger reinkeulen musste.
61 Kilometer weiter, am Kap Formentor, warteten dann die Kojen auf
den beiden Begleitkatamaranen. Heimann ging es am Mittwoch wieder
besser, und die dritte Etappe lief ganz nach Plan.
Wenn es keine weiteren Probleme gibt, treffen die Schwimmer im
Laufe des Samstag (14. Juli) wieder am Strand von Peguera ein. Dann
werden sie um die 360 Kilometer schwimmenderweise zurückgelegt
haben.
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